Dienstag, 28. Juni 2011

Arbeit: Ja, nein, vielleicht!

Mit dem neuen Fahrrad ging es Sonntagmorgen kurz vor 7 Uhr zum Darwn Convention Centrre. Wieder mal eine Messe aufbauen. Der Full-Day-Arbeitstag war dann auch schon um 11:30 Uhr wieder vorbei. Toll... Shandelle, die Frau des Chefs sagt, sie wird mir eine SMS schreiben, ob ich Montag arbeiten muss oder nicht. Da bin ich ja mal gespannt. Da die Waterfront direkt hinter dem Convention Centre ist, liegt nichts näher als sich dort mal wieder unter eine Palme zu legen. Die geschmierten Brote wollen gegessen werden und meine Lektüre beginnt spannend zu werden. Später kommt Alena zufälligerweise noch vorbei. Wir beschließen mit anderen Backpackern, man könnte auch sagen Deutschen, am Abend den Mindil Beach Market zu besuchen. Der ist jeden Donnerstag und Sonntag gegen späten Nachmittag. 
Flugzeug der etwas anderen Art!

Vom Strand aus kann man den Sonnenuntergang beobachten. Schon lange keinen mehr gesehen..... 


Auf dem Markt machen zwei Typen Musik mit Didgeridoo und Schlagzeug. Netter Sound.

Am Abend treffen wir uns mit Sarah, Jeff, Tim und noch ein paar anderen und spielen Skat. Inzwischen klappts auch schon ganz gut. Das zählen wer am Ende, wie viele Punkte aufgeschrieben bekommt kapier ich zwar noch nicht, aber das können ja andere machen. Mit Jeff (Belgier) zurück im eigenen Hostel erzählt er mir, dass er gelesen habe, dass Montagabend unserer Zeit ein Meteorit in 18000km Entfernung an der Erde vorbeifliegt. Mal schauen, ob man ihn sehen kann. Zum Tagesabschluss schauen wir noch den Film „Eurotrip“; ein absolut bescheuerter Film. Ach die SMS habe ich natürlich nicht bekommen....

Ich beginne diese Woche ohne Arbeit. Allein diese Tatsache nervt schon tierisch. Und dann muss ich mein Zweibettzimmer, in dem ich die letzten beiden Nächte alleine gepennt habe verlassen und wieder in ein 4-Bett-Dorm umziehen. Nach fast zwei Wochen „Zweibettzimmerluxus“ ist das aber eher das geringere Problem. Im Hostel läuft mir dann noch das australische Ehepaar über den Weg, dass ich vor ein paar Tagen am Frühstückstisch kennen gelernt habe. Sie sind beide Renter und engagieren sich in einer Schule für Aborigines und wollten eigentlich letzte Woche schon zurück nach Melbourne fliegen, aber die Aschewolke hat ihnen da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Morgen früh fliegen sie dann aber los und checken deshalb heute aus. Noch bevor man sich voneinander verabschiedet gibt mir die Frau (Jeanette) noch ihre Visitenkarte und lädt mich ein, bei ihnen eine Woche unterzukommen, wenn ich Geld sparen muss oder mal in der Gegend bin. Sie wohnen 260km außerhalb von Melbourne. Sie schreiben mir auch gleich noch die Bahnverbindung auf und sagen, dass sie von Mitte August bis Mitte Oktober in Europa sind. Dort besuchen unter anderem die Familie ihrer Schwiegertochter in Dänemark. Sehr nett die beiden.
Zur Rezeption.


Blackboard: (Fast) alles Autos!

Da sich von Fusion ja keiner gemeldet hat, muss ich da wohl mal wieder anrufen. „Jaja, sie spricht mit dem Chef und ruft mich dann an“ Mein Gedanke lautet auch „jaja“.
Nach dem Mittagessen beschließe ich dann doch nochmal auf Jobsuche zu gehen. Mit dem Fahrrad geht es den Stuart Highway hinunter. Restaurants, Motels, Autohändler, Autohändler, Autohändler.....Ne wir brauchen keinen. Hier kommen jeden Tag mehrere Backpacker rein und fragen nach Arbetit. Mit Rad geht es noch weiter raus. Vor bei an der Feuerwehr auf die Bishop Street. Auch hier frage ich in diversen Geschäften; und in einem sagt man mir, ich solle morgen um 9 wiederkommen, da wäre der „Big Boss“ da und der sucht noch nach jemanden. Der Big Boss sei aber in Wirklichkeit eher klein :). Mit dem Gefühl irgendetwas in der Hand zu haben geht es wieder zurück Richtung Innenstadt und Waterfront. Zum Abendessen gibt es angebratenen Hühnchenbrust mit Zwiebeln, Möhren, Pilzen und als Beilage Reis. Sehr kreativ mal wieder. Eigentlich sollte das ganze in einer Sahnesoße gegessen werden, aber die Sahne steht noch im Kühlregal von Coles....

Der Tag beginnt ziemlich kalt. Die ganze Nacht hindurch ist die Klimaanlage in unserem Zimmer gelaufen und das spürt man. Die „Bettdecke“ - ein dünnes Laken – hilft da auch nicht. In einer halben Stunde geht der Wecker, da lohnt es sich nicht wirklich auf zustehen und sie auszumachen. Also noch ne halbe Stunde etwas fröstelnd im Bett liegen bleiben. Um 8:45 mache ich mich auf den Weg zum Reifenhändler von gestern. Der kleine Big Boss ist auch da und erwartet mich praktisch schon. Desmond kommt aus China und dealt mit Reifen, sonst wärs wohl kein Reifenhändler. Ob ich ein Hardworker sei, fragt er mich. Ich überlege kurz und sage ja. (Also eigentlich war das bisher mit der anstrengenden Arbeit in meinem Leben ja eher nicht so erfolgreich) Er schaut mich etwas ungläubig an und fragt wie alt ich sei. Ich antworte brav und er erzählt mir, dass er letztes Jahr in Deutschland war. Ein Foto vor dem Zugspitzkreuz zeigt er als Beweis. Was das ganze mit meinem Alter zu tun hat weiß ich nicht, ist ja auch egal. Er sagt, ich solle das ganze mal ausprobieren und wenn es zu anstrengend sei, solle ich bescheid sagen. Um 13 Uhr solle ich in Arbeitskleidung wieder da sein. Also geht es gute 20 Minuten zurück in die Stadt an die Waterfront. Schon mal ein bisschen entspannen. Im Hostel entscheide ich mich für Nudeln mit Ketchup zum Mittagessen und schwinge mich anschließend wieder auf mein Rad Richtung Bishop Street.
In "Arbeitskleidung"

Dort angekommen stellt er mich Brian und Alex vor, die beiden sind Brüder und arbeiten für ihn und sind nun meine Supervisor (ein total dämliches Wort wie ich finde). Alex ist 19 und Brian, dürfte der ältere vin den beiden sein. Als erstes soll ich Truckreifen von Stapeln auf Paletten umladen. Die Reifen gehen einen bis zum Bauchnabel und wiegen dementsprechend einiges. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Reifen gerollte habe oder die Reifen mich. Alles in allem zwar anstrengend, aber machbar. Nach einer Stunde ist das ganze erledigt. Da heute anscheinend nicht allzu viel los ist, haben die beiden Schwierigkeiten Arbeit für mich zu finden. Irgendwie geht der Tag dann doch rum, und um 16:30 darf ich gehen. Soll morgen um 8 Uhr wieder da sein und die ausgehändigten Formulare ausfüllen und wieder mitbringen. Wie viel Geld ich pro Stunde bekomme konnte oder wollte mir Desmond nicht sagen, da sein Buchmacher nicht da sei. Seltsam aber was will man machen. Arbeitszeiten seien von 8-17 Uhr mit einer Stunde Lunch. Also 8 Stunden am Tag mal 5 Tage die Woche. Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Waterfront, mit Jeff zu Dominos Pizza essen, Formulare ausfüllen, Blog schreiben und dann gleich schlafen gehen. Bevor ichs noch vergesse. Fusion hat heute angerufen und gefragt wann ich arbeiten kann. Das ganze haben sie mir auf die Mailbox gequasselt. Ich solle doch mal anrufen. Guter Witz!

Samstag, 25. Juni 2011

Jo easy, läuft auf jeden Fall!

Es wird mal wieder Zeit ein paar Zeilen zu verfassen und der Welt mitzuteilen – oder zumindest jenen, die es interessiert – was hier so passiert ist seit dem letzten Eintrag.
Wir schreiben also den...

...und um...

...waren es....

Aber beginnen wir den Tag von vorne. Nach einer eigentlich erholsamen Nacht mit gaaaanz viel Geld um den Bauch, ging es nach der allmorgendlichen Prozedur, die wohl überall relativ ähnlich abläuft, Richtung Commonwealth Bank. Ich machte dorthin einen kleinen Umweg an der katholischen Kirche vorbei, denn schließlich ist ja heute Fronleichnam. Mal schaun, ob es da heute eine Messe gibt oder schon gab. Es gab aber keinen Aushang oder ähnliches der daraufhin deutete. Allerdings beginnt um 12:10 Uhr die tägliche Messe. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es kurz vor 12 ist. Also entschließe ich mich dazu, an dieser Messe teilzunehmen. Außer mit sitzen zu diesem Zeitpunkt ganze drei andere Menschen in der Kirche. Und die Anzahl der Messbesucher wird auch nur geringfügig weiter ansteigen. Am Eingang liegt ein Heftchen in dem der Messablauf mit Antwortgesängen und so abgedruckt ist. Vorsichtshalber mal mit eins in die Bank nehmen, man kann ja nie wissen. Um 12:15 Uhr beginnt der Gottesdienst. Eins vorweg. Um 12:30 war er schon wieder zu Ende. So schnell wie der Priester durch die Messe geeilt ist, konnte ich den Messablauf im dem Heftchen gar nicht folgen. Denn da gab es zu jedem Messabschnitt gleich dutzende Varianten. So schnell konnte ich gar nicht blättern und suchen was der Mann im grünen Talar vorne erzählt. Also eigentlich habe ich auch nicht verstanden, was er erzählte, denn er quasselte so schnell und undeutlich, dass ich mich nach kurzer Zeit dazu entschloss, dem Heftchen keine Beachtung mehr zu schenken. 




Beichtstuhl



Nach diesem „Erlebnis“ ging es dann auch endlich zur Bank das Geld einzahlen. 
Gaaaanz viel Geld :)
Nachmittags ging es dann mal wieder....richtig zur Waterfront.
Zum Abendessen trafen wir uns im YHA und kochten Bolognese. An unserem Tisch saßen nachher 18 Leute: Ein Belgier und 17 Deutsche..............apropos Deutsche. In meinem Hostel habe ich eine getroffen, die aus Neuss kommt bzw. dort den größten Teil ihres Leben verbracht hat (Dreikönigenviertel). Ihre beiden Kinder waren auch schon auf Working Holiday Tour in Australien und Neuseeland.

Jetzt bin ich nun schon seit 48 Stunden ohne Auto und ich brauche ein neues Fortbewegungsmittel.

Auf gumtree.com.au werde ich auch nicht fündig. Bei einem Fahrradhändler koste das günstigste Rad 150AUD. Das nächst günstigere 300. Darüber muss ich erst nochmal drüber schlafen. Vormittags hatte ich bereits bei Fusion angerufen um zu erfahren, wann ich das nächste mal arbeiten kann. Sonntag, 7 Uhr, Darwin Convention Centre. Was macht man sonst so an einem Tag an dem man nichts zu tun hat. Man geht dahin wo alle hingehen. WATERFRONT. Dort treffe ich dann Tim und Patrick aus meinem Hostel. Mit Tim habe ich ja schon zusammen gearbeitet und Patrick ist für sein Studium hier und fährt morgen mit The Ghan (Eisenbahn, die von Adelaide durchs Red Centre via Alice Springs nach Darwin fährt) nach Alice Springs um irgendwas über Aboriginekunst herauszufinden. Wir beschließen abends zusammen Wraps zu machen. Gegen Abend gesellt sich ein Australier zu uns, der in Darwin als Koch arbeitet. Er bringt seine Pfeife mit und Tabak und ich rauche zum ersten Mal in meinem Leben. Wie sich später herausstellt, war neben Tabak auch noch irgendwas anderes in dem Gemisch. „Better than a bong“ Jo, läuft. Für mich steht schon nach drei Zügen fest, dass ich Rauchen ungefähr genau so mag wie Kaffee: Gar nicht. Drei Züge reichten auch dicke, dass ich umgehend das Bedürfnis verspürte etwas zu trinken.

Wir läuten mal wieder das Wochenende ein. Über Nacht hat sich meine Entscheidung gefestigt ein Fahrrad zu kaufen. Bevor ich mich aber auf den Weg machen konnte, erweckte eine Kakerlake meine Aufmerksamkeit, die quer durchs Zimmer rannte. Die muss raus. Im Vergleich zur Eidechse, die ich letzte Tage aus dem Kühlschrank entfernt habe, finde ich die Kakerlake etwas abartiger. Zumal das Mistvieh im Vergleich zum fast steifgefrorenen Gecko verdammt schnell ist. Aber irgendwer von uns beiden hat in diesem Zimmer nichts zu suchen. Mit Eimer, Stock und Schuhkarton rücke ich dem etwa 5cm großen Tierchen zu Leibe und gewinne den Kampf kurze Zeit später. 1:0 für mich!
Kurze Zeit später gehört mir dann für 325AUD ein gebrauchtes Fahrrad, ein neuer Helm (der ist hier ja mehr oder weniger Pflicht), eine Luftpumpe und ein Schloss. 

Mit dieser neuen Errungenschaft ging es dann zur ...., ja das muss ich jetzt wohl niemanden mehr erzählen.

P.S. Ich muss jetzt nur noch kurz erzählen woher der Titel dieses Post stammt. Eine Deutsche aus meinem Hostel hatte auf eine Anzeige von zwei Deutschen, die noch einen Travelpartner suchen, eine SMS mit dem Inhalt geschrieben, ob man sich mal treffen könne und wenn ja wo und wann. In der AntwortSMS stand dann  "Jo easy, läuft auf jeden Fall!". Ziemlich seltsame Antowort auf die Frage.

 In diesem Sinne
Jo easy, läuft auf jeden Fall!

Donnerstag, 23. Juni 2011

Wie gesagt: Es ändert sich hier alles immer so aus heiterem Himmel!

Es beginnt mal wieder eine neue Woche. Und sie beginnt mit Arbeiten. Um acht Uhr stehen Tim und ich an der Halle. Der V8 Supercarcup muss wieder abgebaut werden. Also zumindest das, was wir vor dem Wochenende aufgebaut haben. Stühle, Tische, Trennwände, einfach alles was das Herz so begehrt. Nach 8 Stunden war dann alles abgebaut und der Feierabend konnte eingeläutet werden.
Auf der Rennstrecke
Der nächste begann wie der vorherige. Acht Uhr anfangen. Nach den allmorgendlichen 20 Minuten rumstehen, ging es zu einer neuen Lagerhalle, der Firma. Dort mussten erst dutzende von Stühlen gestapelt werden und auf Paletten fixiert werden. Nächster Arbeitsauftrag: Die neue Halle, die noch kein Dach hat, kehren. Für die nächste Stunde war ich dann mal mit kehren beschäftigt. Nicht besonders spannend, aber für 18AUD kann man es machen. Und das die Halle noch kein Dach hat stellt sich schnell als Vorteil heraus. Denn auf Grund der Windrichtung starten alle Flugzeuge Richtung Süden und fliegen direkt im Tiefflug übers Gelände. Seltsamer weise aber nur kleinere Propellermaschinen. Wie ich Abends im Hostel feststelle, sind ja auch sämtliche Flughäfen im Süden dicht. In Sydney, Melbourne, Canberra, Adelaide sowie Auckland sitzen tausende Passagiere wegen der Aschewolke aus Südamerika fest, die den südlichen Teil des Globus jetzt schon zum zweiten Mal umrundet hat. Aber zurück zum Thema. Nach der Smoko (Essenspause) machte ich mit einem Auto von Fusion zurück aufs Gelände und sollte den Betonboden vor der Halle fegen. Etwa 15m x 20m zum größten Teil zentimeterdick mit Sand bedeckt.
Da war es schon zu gut 2/3 gefegt
 Ein riesen Spaß in der Mittagssonne. Man ist ständig von einer dichten Staubwolke umgeben, und so sieht man dann auch aus. Nachdem das ganze dann gute zwei Stunden später auch erledigt war, startete der langweiligste Teil des Tages. Unkraut beseitigen. Dem konnte ich schon in Deutschland nie was abgewinnen und auch für Geld ist das nicht besser. Da begann sich der Tag ziemlich zu ziehen. So gegen 16:30 machten sich alle auf in den Feierabend. Christian drückte mir den Hochdruckreiniger in die Hand und sagte, dass ich den Rest der von mir vorher gekehrten Fläche reinigen soll. Wenn ich fertig sei solle ich ihn anrufen. Obwohl ich eigentlich nach dem Unkraut absolut keine Lust mehr hatte, machte die Arbeit mit dem Hochdruckreiniger schon fast wieder Spaß. Um kurz vor 17:30 war dann leider der Benzintank des Geräts leer, sodass meine Arbeit zwangsweise beendet war. Ich hätte aber auch noch weitermachen können. Ich rief Christian an, der mich 15 Minuten später auch abholte.

Ich hatte das Gespräch gerade beendet, da klingelte mein Handy und ein John aus meinem Hostel hatte den Flyer von meinem Auto gesehen und würde sich das gerne einmal anschauen. Wir verabredeten uns für den Abend. Nach einer Dusche, bei der sich dann herausstellte, dass die Bräune auf meinen Armen weniger von der Sonne kam, sondern vom Staub, traten mir drei deutsche Jungs entgegen, die sich das Auto anschauten und eine kleine Probefahrt unternahmen. Wir verabredeten uns für den nächsten morgen, da sich den Motorraum gerne einmal im hellen anschauen würden. Gesagt, getan. Mittwochmorgen (22/06/11) 7:15 Uhr, noch vor der Arbeit, schauten sie sich das Auto noch einmal genauer an. Der Preis wurde auf 3200AUD ausgehandelt. Nach drei Stunden Arbeit, traf ich mich mit ihnen wieder, um den Deal über die Bühne gehen zu lassen. Was dann folgte kam mir irgendwie bekannt vor. Der Kaufpreis überstieg das Tageslimit ihrer Kreditkarten. Also mussten wir so lange warten, bis in den Banken in Deutschland jemand erreichbar war, der die Limite ändern konnte. Dann noch schnell ins Department of Transport fahren und die Ownership zu wechseln. Die Frau am Schalter hatte mal so überhaupt keinen Plan von dem was sie tat, aber nach einer guten halbe Stunde war ich nicht mehr der Besitzer des grünen Daewoo.

Das letzte Foto!

Geld und Schlüssel wechselten den Besiter und alle waren glücklich. Mehr oder weniger zumindest. Mein erstes Auto habe ich sage und schreibe 46 Tage besessen und habe mit ihm über 6000km zurückgelegt. Und jetzt fährt es durch Australiens Red Center nach Adelaide.Wann ich das nächste mal arbeiten muss, konnte man mir nicht sagen, denn weiter als 24 Stunden kann in diesem Laden niemand denken. AWFUL!

P.S. Die Pfefferminzeis gehen an.................Trommelwirbel.......................weiter Spannung aufbauen................Trommelwirbel..........Sabine. Die Backpacker stammen allesamt aus Italien und sind männlich. Inzwischen steht das Auto übrigens wieder vorbildlich in der Parklücke.

Dann noch kurz eine Übersicht, was für unser Aut bezahlt haben.
Auto                                2800
Bremsen- Ölwechsel      550
Neue Registrierung         400

Gesamt                           3750!!!           3750 - 3200 = 550

Wir haben also 550 "Verlust" gemacht. Zum Vergleich: Ein gemieteter Van hätte für die drei Wochen 2000AUD gekostet. Also war das Auto gute 1500AUD billiger.

Leider funktioniert das Hochladen von Bildern nicht, also müsst ihr ohne auskommen.

Dienstag, 21. Juni 2011

Das Wochenende

Das Wochenende bestand zum größten Teil daraus Zeit tot zu schlagen. Samstag vormittag fuhr ich mit Alena 25km aus Darwin raus, zu einem Parkplatz, wo man sein Auto los werden kann. Dort warteten wir dann 2 ½ Stunden, aber weder für ihren Van noch für meinen Kombi interessierte sich jemand. Ein älterer Herr erklärte mir, dass hier sonntagsmorgens die Post abgehen soll. Alles klar fahr ich wohl dahin. Nachmittags erstelle ich einen wunderschönen Flyer von meinem Auto, drucke ihn in der Bibliothek aus und fülle die schwarzen Bretter der darwinistischen Hostel. Mit Alena, Lisa, Jeff und Tim werden Abends Chickenschnitzel gebraten. 
Rapsöl aus der Sprühdose

Der Sonntag beginnt um 5:45 Uhr. Das hätte man sich auch sparen können. Soviel nehme ich schon mal vorweg. Um kurz vor sieben befindet sich mein Auto an besagtem Parkplatz vom Vortag und diese Menschenmasse sind der Hammer......NICHT!!!!! Ich warte 5 Stunden (bis der Akku von meinem Laptop langsam den Geist aufgibt) und entschließe mich wieder zurück ins Hostel zu fahren. Denn erstens heizte die Sonne das Auto immer weiter auf, zweitens war ich mehr als müde und drittens schauten sich ziemlich genau – Moment ich muss kurz nachzählen – 0,0 Menschen sich mein Auto an........
Im Hostel erst einmal in Bett legen. Frust kann man am Besten wegschlafen. Nachmittags treffe ich mich mit meiner „Clique“ der letzten Tage an der Waterfront. Wo auch sonst. 

Am Abend beschließen wir ne Runde Karte zu spielen. Die Wahl fällt auf Skat. Schonmal Skat gespielt? Schonmal auf deutsch erklärt bekommen und nicht verstanden?! Und das Ganze dann auch noch auf Englisch. Das ist lustig :)
Bier aus der 750ml Flasche! Anders kann man den Tag nicht ertragen...

Aber morgen endlich mal wieder arbeiten.

Freitag, 17. Juni 2011

Da muss ich mich wohl mit meinem nicht vorhandenen Instrument in die City stellen und spielen.....

So es ist mal wieder an der Zeit meinen Blog zu füllen. Nachdem mein Zimmergenosse Marc an der Rezeption gemeldet hatte, dass in seinem Bett Bedbugs (also Bettwanzen oder so ähnlich) wohnen, mussten wir heute alle unsere Sachen in schwarze Plastiksäcke packen. Unsere Klamotten hat dann die Chefin hier warm gewaschen, damit die Dinger und ihre Larven sterben, und die Rucksäcke und den anderen Kram, sollten wir dann in den schwarzen Säcken in die Sonne legen. Anschließend wechselten wir dann in ein anderes Zimmer (2-Bett). Woran erkennt man, dass man nicht alleine im Bett schläft?! Man hat „Bisswunden“ von den Tierchen. Die Bisse sehen aus wie Mückenstiche und jucken gegebenfalls. Zu unterscheiden sind sie daran das Bedbugs mehrfach an der selben Stelle zubeißen. Ich hatte keine Bedbugsbisse aber jetzt saubere Sachen. Ein Blick auf mein Konto verrät mir, dass das Geld was ich mir aus Deutschland überwiesen habe, immer noch nicht da ist und ich mit 18AUD auskommen muss. Das Hostel ist Gott seid Dank schon bis Samstagmorgen bezahlt. Mein Geld ist aber von meinem deutschen Konto schon abgebucht. Befindet sich jetzt also irgendwo zwischen Deutschland und Australien. Nicht das es beim umsteigen in Singapur oder Kuala Lumpur in den falschen Flieger gestiegen ist! Hilft ja nix, ich muss jetzt erstmal arbeiten. Die Medizinproduktemesse, die wir am Wochenende aufgebaut haben, muss heute wieder abgebaut werden. Der Vorteil daran ist, dass heute ausnahmsweise mal keine Sachen geputzt werden müssen. Nach 5,5h ist dann auch wieder Schluss. Zum Abendessen gibt es dann Nudeln mit Hackfleisch. Das ist am günstigsten. Nachdem Einkauf bleiben noch 8AUD über. Nudeln und Hackfleisch reichen für zwei Tage. Am Abend spielten wir, Alena, Lisa, Tim und Jeff, ne Runde Monopoly.

Der Freitag beginnt so kurz nach 11. Das Telefonat gestern hat dann doch etwas länger gedauert ;). Noch bevor ich mein Bett verlasse checke ich meinen Kontostand. 3,26AUD. Vielleicht fliegt mein Geld ja auch über Afrika – Südamerika und steckt dort in der Aschewolke. Man weiß es nicht. Erstmal Frühstücken.
Unschlagbares Duo zum Früstücken

Anschließend geht es zur Commonwealth Bank. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Catholic Cathrdral von Darwin vorbei. Ziemlich bunt diese Kirche und nur halb so groß wie die St. Elisabethkirche. 

In der Bank wird mir natürlich gesagt, dass das von der Bank in Deutschland abhängt, wann mein Geld kommt. Aha, aber mein Geld ist ja schon nicht mehr auf meinem Konto......
Von dort aus geht es zur Waterfront, wo ich meine Weggefährten der letzten Abende wieder treffe. Im laufe des Nachmittages checke ich dann erneut meinen Kontostand und siehe da, es ist da. Top. Wir verabreden uns für den Abend und ich gehe zurück ins Hostel, wo ich diese Zeilen jetzt geschrieben habe. Bevor es gleich los geht, muss jetzt nur noch das Essen gemacht werden. Mal schauen, was der Abend so bringt....

Donnerstag, 16. Juni 2011

Tag 51


Endlich wieder arbeiten. Der Nachteil an der Sache, der Wecker klingelt um 6:30 Uhr. Naja nützt ja nichts. Den Duschrucksack nehmen, Tür auf, Zimmer verlassen und, Oh my God, ist das kalt. Ich werde im Laufe des Tages erfahren, dass es wohl seit Jahren nicht mehr so kalt (11°C) in Darwin war. Der Arbeitsauftrag heute lautete, an der Rennstrecke von Darwin, die Lounge des Chief Minister des NT herzurichten. Also wieder Dinge durch die Gegend tragen. Danach putze ich dann für etwa 2 Stunden Stühle, Stühle und Stühle. Nicht anstrengend, aber eintönig. Aber für 18 AUD/Stunde nimmt man es in Kauf.

Um die Frage aus dem selbsternannten Kompetenzzentrum in Rheinland-Pfalz zu beantworten: Ich bin jetzt seit 51 Tagen in Australien, und da ich jeden Tag in einer formschönen Exel – nein Openofficentabelle aufgeschrieben habe, was ich ausgegeben habe kann ich folgende Zahlen präsentieren. Am Tag habe ich durchschnittlich 83,33AUD ausgegeben. Wobei da u.a. auch das Auto mit eingerechnet ist. Gegessen habe ich für 13,50AUD am Tag und Unterkünfte haben 18,40AUD gekostet. Ich erlaube mir es jetzt auch mal eine Weisheit rauszuhauen: Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.
Eine weitere Info ist noch, dass momentan die Flughäfen in Perth, Melbourne und Adelaide, wegen der Aschewolke aus Südamerika geschlossen sind. Mal schauen, wie sich das so entwickelt. Wie gut das ich noch ein Auto habe....
Nach dem Abendessen unterhalte ich mich mit Maria, einer Italienerin, und einem Australier, dessen Name ich, wie könnte es anders sein, schon wieder vergessen habe. Er kommt aus Cairns und ist Kapitän eines kleines Frachtschiffes, mit dem er Güter entlang der Küste des NT verteilt. (Er hat leider auch keinen Job) Im laufe des Abends erzählt er, dass der einzige Satz den er auf Deutsch kann, "Ich bin schwanger" lautet. Sehr interessabt wie ich finde, denn normalerweise, sind die Wörter, die die meisten Leute kennen irgendwelche Schimpfwörter. Von Maria möcht er dann noch wissen, wie man das auf italienisch sagt. Sie beantwortet ihm seine Frage und er sagt mit einem Augenzwinkern, sie solle jetzt besser mal auf ihr Handy aufpassen. Er wüsste jetzt ja schließlich was "Ich bin schwanger" auf italienisch bedeutet......

Zu guter Letzt noch ein kleines Rätsel. Welche Nationalität parkt ihr kleines Auto auf dem größten Parkplatz so wie auf dem Bild dargestellt? 

Dienstag, 14. Juni 2011

Die Queen feiert Geburtstag, oder auch nicht!

Happy Birthday! Die Queen hat Geburtstag, also zumindest ist heute Feiertag in Australien, obwohl die Queen ja eigentlich im April Geburtstag hat und den schon am Samstag gefeiert hat. Irgendwas läuft hier falsch. Was macht man an so einem Tag. Nach dem Frühstück treffe ich Jelle wieder. Er kommt aus Holland und ist, wie könnte es anders sein mit dem Fahrrad unterwegs ;). Er ist von Sydney die Ostküste entlang bis nach Townsville gefahren. Von dort aus ging es dann nach Darwin. Respekt. Er fliegt auf jeden Fall heute weiter nach Singapur, mit seinem Rad, um von dort aus durch Malaysia, Thailand, Vietnam nach China zu radeln. Von China will er wohl zurück in die Heimat fliegen. Er spielt aber auch mit dem Gedanken in die Heimat zu radeln.........So oder so auf jeden Fall ziemlich bewundernswert, wie ich finde. Ich helfe ihm sein Rad für den Flug zu verpacken und unsere Wege trennen sich als er von Alena, einer Deutschen die ebenfalls versucht ein Auto verkaufen, abgeholt. Noch schnell die E-mailadressen ausgetauscht, damit man sich bei Facebook auch wiederfindet! Ich beschließe den Stadtrundgang, der in dem Stadtplan von Darwin eingezeichnet ist, zu machen. Vom Hostel geht es zur Esplanade. Eine Straße, die vom Meer nur ein kleiner Park trennt und eine kleine Steilküste.




In diesem Park gibt es mehrere Denkmäler zu Ehren Gefallener der beiden Weltkriege. Es gibt hier eigentlich keine Stadt/Dorf in der es nicht mindestens so ein Mahnmal/Denkmal gibt. Eines der Denkmäler ist für einen US-amerikanischen Piloten errichtet worden, der alleine mit seinem Kampfflugzeug versuchte Darwin gegen die Japaner zu verteidigen. Es ist im wohl auch gelungen mehrere Bomber abzuschießen, bevor er selber abgeschossen wurde.

Wasserspender


Weiter entlang des Parks, vorbei an der Bibliothek kommt man zu dem Ort, wo der erste Überlandtelegraphenmast stand, der Darwin mit Adelaide verband.

Malecke in der Kirche...



Ich beendete den Rundgang an der anglikanischen Kirche, wo auch die „Old Town Hall“ steht, also zumindest die Grundmauern. Denn dieses Gebäude ist zerstört worden. Die große Preisfrage lautet nun wodurch????

In der Einkaufspassage schaue ich mir noch die neuste Folge der Heute-Show vom ZDF an. Wirklich nur zu empfehlen. Ich sage nur Los Gurkos. Herrlich!!!

Bleibt nur noch die Frage zu klären, was heute Abend auf den Tisch kommt?! Keine Pasta beschließe ich dann mal so frei aus dem Bauch heraus und mache mich auf den Weg zum Coles. Direkt am Eingang lächeln mich die Stände mit dem Gemüse an, dass im Angebot ist. Kartoffeln und Brokkoli. Von beiden packe ich was ein, ohne eigentlich genau zu wissen was ich daraus machen soll. Fehlt nur noch Fleisch. Das günstigste ist Huhn; also noch ein Paket Chickenwings in den Einkaufskorb. Solange nimmt mein Abendessen in meinem Kopf Formen an. Chickenwings anbraten, Kartoffeln und Brokolli kochen und anschließend alles in die Pfanne mit Sahne und nem Schuss Wasser. Das hört sich nach nem Plan an. Also am Self-Checkout-Counter bezahlen und ab ins Hostel. Zu aller erst einmal Kochutensilien zusammensuchen. Pfanne? Anwesend! Topf? Nur ohne Griff anwesend! Also aus dem Auto noch nen richtigen Topf holen (wie gut dass das noch keiner gekauft hat). Chickenwings anbraten, Kartoffeln und Brokkoli werden mangels Kochplatten im selben Wasser gekocht. Da die Pfanne zu klein ist, kommt nachher alles in den Topf. Fertig ist das Essen für zwei Tage.

Und das Beste an der Sache, es schmeckt sogar. Ich sollte mir wirklich überlegen, ob ich nicht ein Restaurant aufmachen soll ;). Der Abend klingt in bei einer Runde Uno mit 4 anderen Deutschen und einem Belgier aus.

Halb elf. Zeit aufzustehen. Da ich das Frühstück eh schon verpasst habe kann man auch ruhig erst duschen gehen. Nach dem Frühstück rufe ich meinen Arbeitgeber vom Wochenende an, da er sich bei mir nicht, wie versprochen, gemeldet hat. Das Telefongespräch dauert ganze 53sec und ich weiß, dass ich morgen um 8 Uhr arbeiten kann. Top. Der Tag ist gerettet. Nachdem ich eine sehr lustige E-mail beantwortet habe, mache ich mich auf zur Darwin Waterfront. Auf dem Weg dorthin komme ich am Recruting Office, der australischen Streitkräfte vorbei. Vielleicht eine Alternative, wenn das mit dem „Langzeitjob“ hier doch nichts wird. In Darwin gibt es ja eine Basis der RAAF. 

Habe ich eigentlich schon erzählt, dass als ich letztens mal vom Flughafen zurückgekommen bin dort ein ganzes Geschwader F-18 Kampfjets gelandet ist. Ziemlich beeindrucken, wenn so ein gutes Dutzend Jets im Tiefflug zur Landung ansetzen und man dem Piloten fast in die Augen schauen kann. Da ist es auch vollkommen nebensächlich, was sich auf der Straße vor einem abspielt. Da die Kamera leider im Rucksack war, konnte ich davon leider keine Fotos machen....Aber zurück zu heute. An der Waterfront angekommen suche ich mir einen Keks unter einem Baum (häh wat ist los?! Also ganz von vorne: Wie nennt man einen Keks unter einem Baum???? Ein schattiges Plätzchen :)) und beginne in dem Buch zu lesen, dass ich mir gestern in einem Secondhandbookshop gekauft habe. Dan Browns „Angels & Demons“. (Deutscher Titel: Illuminati).

Gegen späten Nachmittag geht zurück zum Hostel, wo ich mir zum Abendessen Apfelpfannekuchen mache. Wieder ein Gericht mehr auf der Menükarte meines Restaurants.

Sonntag, 12. Juni 2011

Die Woche neigt sich so langsam (mal wieder) ihrem Ende entgegen. Zusammen mit Sandra beschließe ich am Frühstück, dass Museum hier in Darwin zu besuchen. Nach einer halben Stunde Fußmarsch durch die „Wintersonne“. Also an die Stelle gehört eigentlich kein Punkt, aber ich muss den „Satz“ an dieser Stelle trotzdem beenden. Denn eigentlich sind die „„““ ( versteht ihr, also das sind jetzt Gänsefüßchen in Anführungszeichen :)) um die Wintersonne überflüssig, denn es ist ja schließlich Winter. Das blöde am Backpacker Dasein ist aber, wie der Name schon sagt, dass man immer einen Backpack mit sich rumschleppt, der die Luftzirkulation unter dem T-shirt nicht gerade fördert. Im Museum begrüßt uns die Dame an der Information und wir haben noch nicht ganz „Hallo“ gesagt, da fragt sie, ob wir zufällig aus Deutschland kommen?! Woran sie das jetzt festgemacht hat? Mit einem leicht nordfriesischen Akzent sagt sie, dass sie das so im Gefühlt hatte. Die weitere Unterhaltung erfolgt auf Deutsch. Wie bitteschön soll man in diesem Land Englisch lernen????!!!!! Also sie kommt aus Flensburg und lebt seit 29 Jahren hier in Down Under. Sie gibt uns einen Plan des Museums, in dem auch mehrere kleinere Kunstausstellungen untergebracht sind und wünscht uns einen angenehmen Aufenthalt. Vorbei an ausgestopften Vögeln, aufgepiecksten Schmetterlingen, geht es zu einem ausgestopften Salzwasserkrokodil. Alter Verwalter was ein Monster. Dem möchte ich nicht in echt begegnen. In das Vieh pass ich mindestens zweimal der Länge nach rein......

Durch die erste Kunstausstellung, Portraits von anno dazumal, geht zur nächsten Tierweltausstellung. Diesmal hauptsächlich Meerestiere. Von dort aus geht es zu einem wirklichen Interessanten Teil des Museums, der den Namen „Cyclone Tracy“ trägt. Dazu muss man wissen, dass Darwin in seiner Geschichte zweimal mehr oder weniger komplett zerstört worden ist. Das erste mal durch mehrere Bomberangriffe der Japaner (übrigens die gleiche Flotte, die zuvor den Angriff auf Pearl Harbor geflogen war) und das zweite Mal durch eben besagten Zyklon Weihnachten 1974. Die Ausstellung zeigt Satellitenbilder von Darwin vor und nach der Katastrophe, Videos vom zerstörten Darwin, wie innerhalb weniger Tage 10.000e Menschen mit Flugzeugen evakuiert wurden u.v.m. Anschließend kann man die unterschiedlichen Baustile von vor dem Luftangriff, vor Tracy, nach Tracy und des modernen Darwin bestaunen. Um von „vor Tracy“ zu „nach Tracy“ zu kommen, muss man durch einen dunkeln Raum gehen, in dem aus Boxen ein Audiomitschnitt des Zyklon zu hören ist. Ohrenbetäubend laut kann ich nur sagen. Der Rundgang endet mit einer Kunstausstellung mit Exponaten von Schülern aus den umliegenden Schulen. Durch die Mittagssonne ging es dann wieder zum Hostel. Von dort aus ging es zur Commonwealth Bank, um mal wieder was zu klären. Die Halbjahresberichte zu meinem Rentenfond bekomme ich jetzt nach Hause geschickt. Mal schauen ob das klappt. Denn nicht nur die Sprache ist hier eine andere, auch mit „deutschen“ Zahlen haben die hier so ihre Probleme. Eine „deutsche“ eins (1) hat wird hier als 7 interpretiert. Hauptsache meine Arbeitgeber schicken das Geld aufs richtige Konto.
Von der Bank ging es dann zum Department of Transport, um das Auto umzumelden. Reisepass vorlegen, Driver license, Kreditkarte und die Adresse vom Hostel. Formular ausfüllen, 400AUD bezahlen, fertig. 


Also habe ich nun ein Auto auf meinen Namen zugelassen im NT, dass mir offiziell gar nicht gehört. Die sind hier irgendwie komisch. Egal. Noch der Versicherung bescheid geben und das Ding ist geritzt. Also in Deutschland hätte man dafür wahrscheinlich...lassen wir das. Dafür hat das in Good Old Germany irgendwie mehr Hand und Fuß. Aber das Beste an der Sache ist, dass ich die alten Kennzeichen noch habe. Zurück im Hostel muss man erstmal feststellen, dass man um 70AUD erleichtert worden ist. Als Dieb in Frage kommt eigentlich nur der neue bei uns im Zimmer, der heute morgen eingecheckt und sein Bett gemacht hat, aber absolut kein Gepäck dabei hat. Denn Marc, der andere Deutsche, ist nämlich den ganzen Abend arbeiten und ich beklaue mich selbst eher selten. Sandra, die ihr Gepäck bei mir im Zimmer stehen hat, da sie später nach Cairns weiterfliegt, fehlen auch 65AUD. Als wir unseren neuen, der inzwischen ins Zimmer gekommen ist darauf ansprechen, nimmt er seinen Hut und sein Portmonee vom Bett und verschwindet. Er wird auch nicht mehr zurückkehren.

6:45 Uhr: Der Wecker klingelt. Um Punkt halb neun stehen wir wieder vor der Halle von Fusion (http://www.fusiondisplays.com.au/). Die nächsten acht Stunden fahren wir vor allem viel durch Darwin, tragen irgendwelche Dinge von A nach B, anschließend nach C um sie dann wieder nach B zurück zu bringen. Etwas unorganisiert diese Firma manchmal habe ich das Gefühl. Zum Schluss bauen wir Messestände auf. Um 17 Uhr ist Feierabend. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Hackfleisch. Wieder eine Gericht mehr auf meiner Liste, der selbstgekochten Gerichte. In meinem Zimmer erfahre ich von Marc, dass der Typ seinen Schlüssel wohl nicht abgegeben hat.......Abends treffe ich dann in einer Bar die beiden Deutschen aus der Bibliothek wieder, die inzwischen auch Jobs gefunden haben. Lange kann ich jedoch nicht bleiben, denn ich muss morgen wieder früh raus, arbeiten.

Und so beginnt dieser Sonntag, wie der Samstag zuvor. Bevor ich aber zur Arbeit auf mache, muss ich noch zur Rezeption, um für eine weitere Nacht zu zahlen. Dort frage ich auch nochmal nacht, ob der Typ wirklich seinen Schlüssel nicht abgegeben hat. Er hat nicht. Die Besitzerin des Hostels sagt mir, dass der Typ Australier war, weil Backpacker sich untereinander normalerweise nämlich nicht beklauen. Aha die Australier also wieder :) Im Darwin Convention Centre wollen die Messestände weiter aufgebaut werden. Heute dürfen wir Aushilfsbackpacker aber hauptsächlich die weißen Holzböden sauber machen. Das tolle an der Sache: Wir machen einen Messestand sauber und gehen dann zum nächsten und widmen uns dort dem Boden. In der Zwischenzeit ist aber irgendwem eingefallen, dass an Messestand A noch was felht, läuft mit seinen Arbeitsschuhen drüber, und sorgt damit dafür, dass wir nicht wie am Vortag angekündit um 1 nach Hause können/müssen. Ende ist um 4pm. Gegen drei weitere bezahlte Stunde habe ich herzlich wenig :). Im Hostel treffe ich beim Abendessen vier Australier mittleren Alters, die hier in Darwin einen Helikopter abholen und mit ihm morgen früh zurück nach WA fliegen. Nette Typen.