Mit dem neuen Fahrrad ging es Sonntagmorgen kurz vor 7 Uhr zum Darwn Convention Centrre. Wieder mal eine Messe aufbauen. Der Full-Day-Arbeitstag war dann auch schon um 11:30 Uhr wieder vorbei. Toll... Shandelle, die Frau des Chefs sagt, sie wird mir eine SMS schreiben, ob ich Montag arbeiten muss oder nicht. Da bin ich ja mal gespannt. Da die Waterfront direkt hinter dem Convention Centre ist, liegt nichts näher als sich dort mal wieder unter eine Palme zu legen. Die geschmierten Brote wollen gegessen werden und meine Lektüre beginnt spannend zu werden. Später kommt Alena zufälligerweise noch vorbei. Wir beschließen mit anderen Backpackern, man könnte auch sagen Deutschen, am Abend den Mindil Beach Market zu besuchen. Der ist jeden Donnerstag und Sonntag gegen späten Nachmittag.
Flugzeug der etwas anderen Art! |
Vom Strand aus kann man den Sonnenuntergang beobachten. Schon lange keinen mehr gesehen.....
Auf dem Markt machen zwei Typen Musik mit Didgeridoo und Schlagzeug. Netter Sound.
Am Abend treffen wir uns mit Sarah, Jeff, Tim und noch ein paar anderen und spielen Skat. Inzwischen klappts auch schon ganz gut. Das zählen wer am Ende, wie viele Punkte aufgeschrieben bekommt kapier ich zwar noch nicht, aber das können ja andere machen. Mit Jeff (Belgier) zurück im eigenen Hostel erzählt er mir, dass er gelesen habe, dass Montagabend unserer Zeit ein Meteorit in 18000km Entfernung an der Erde vorbeifliegt. Mal schauen, ob man ihn sehen kann. Zum Tagesabschluss schauen wir noch den Film „Eurotrip“; ein absolut bescheuerter Film. Ach die SMS habe ich natürlich nicht bekommen....
Ich beginne diese Woche ohne Arbeit. Allein diese Tatsache nervt schon tierisch. Und dann muss ich mein Zweibettzimmer, in dem ich die letzten beiden Nächte alleine gepennt habe verlassen und wieder in ein 4-Bett-Dorm umziehen. Nach fast zwei Wochen „Zweibettzimmerluxus“ ist das aber eher das geringere Problem. Im Hostel läuft mir dann noch das australische Ehepaar über den Weg, dass ich vor ein paar Tagen am Frühstückstisch kennen gelernt habe. Sie sind beide Renter und engagieren sich in einer Schule für Aborigines und wollten eigentlich letzte Woche schon zurück nach Melbourne fliegen, aber die Aschewolke hat ihnen da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Morgen früh fliegen sie dann aber los und checken deshalb heute aus. Noch bevor man sich voneinander verabschiedet gibt mir die Frau (Jeanette) noch ihre Visitenkarte und lädt mich ein, bei ihnen eine Woche unterzukommen, wenn ich Geld sparen muss oder mal in der Gegend bin. Sie wohnen 260km außerhalb von Melbourne. Sie schreiben mir auch gleich noch die Bahnverbindung auf und sagen, dass sie von Mitte August bis Mitte Oktober in Europa sind. Dort besuchen unter anderem die Familie ihrer Schwiegertochter in Dänemark. Sehr nett die beiden.
Zur Rezeption. |
Blackboard: (Fast) alles Autos! |
Da sich von Fusion ja keiner gemeldet hat, muss ich da wohl mal wieder anrufen. „Jaja, sie spricht mit dem Chef und ruft mich dann an“ Mein Gedanke lautet auch „jaja“.
Nach dem Mittagessen beschließe ich dann doch nochmal auf Jobsuche zu gehen. Mit dem Fahrrad geht es den Stuart Highway hinunter. Restaurants, Motels, Autohändler, Autohändler, Autohändler.....Ne wir brauchen keinen. Hier kommen jeden Tag mehrere Backpacker rein und fragen nach Arbetit. Mit Rad geht es noch weiter raus. Vor bei an der Feuerwehr auf die Bishop Street. Auch hier frage ich in diversen Geschäften; und in einem sagt man mir, ich solle morgen um 9 wiederkommen, da wäre der „Big Boss“ da und der sucht noch nach jemanden. Der Big Boss sei aber in Wirklichkeit eher klein :). Mit dem Gefühl irgendetwas in der Hand zu haben geht es wieder zurück Richtung Innenstadt und Waterfront. Zum Abendessen gibt es angebratenen Hühnchenbrust mit Zwiebeln, Möhren, Pilzen und als Beilage Reis. Sehr kreativ mal wieder. Eigentlich sollte das ganze in einer Sahnesoße gegessen werden, aber die Sahne steht noch im Kühlregal von Coles....
Der Tag beginnt ziemlich kalt. Die ganze Nacht hindurch ist die Klimaanlage in unserem Zimmer gelaufen und das spürt man. Die „Bettdecke“ - ein dünnes Laken – hilft da auch nicht. In einer halben Stunde geht der Wecker, da lohnt es sich nicht wirklich auf zustehen und sie auszumachen. Also noch ne halbe Stunde etwas fröstelnd im Bett liegen bleiben. Um 8:45 mache ich mich auf den Weg zum Reifenhändler von gestern. Der kleine Big Boss ist auch da und erwartet mich praktisch schon. Desmond kommt aus China und dealt mit Reifen, sonst wärs wohl kein Reifenhändler. Ob ich ein Hardworker sei, fragt er mich. Ich überlege kurz und sage ja. (Also eigentlich war das bisher mit der anstrengenden Arbeit in meinem Leben ja eher nicht so erfolgreich) Er schaut mich etwas ungläubig an und fragt wie alt ich sei. Ich antworte brav und er erzählt mir, dass er letztes Jahr in Deutschland war. Ein Foto vor dem Zugspitzkreuz zeigt er als Beweis. Was das ganze mit meinem Alter zu tun hat weiß ich nicht, ist ja auch egal. Er sagt, ich solle das ganze mal ausprobieren und wenn es zu anstrengend sei, solle ich bescheid sagen. Um 13 Uhr solle ich in Arbeitskleidung wieder da sein. Also geht es gute 20 Minuten zurück in die Stadt an die Waterfront. Schon mal ein bisschen entspannen. Im Hostel entscheide ich mich für Nudeln mit Ketchup zum Mittagessen und schwinge mich anschließend wieder auf mein Rad Richtung Bishop Street.
In "Arbeitskleidung" |
Dort angekommen stellt er mich Brian und Alex vor, die beiden sind Brüder und arbeiten für ihn und sind nun meine Supervisor (ein total dämliches Wort wie ich finde). Alex ist 19 und Brian, dürfte der ältere vin den beiden sein. Als erstes soll ich Truckreifen von Stapeln auf Paletten umladen. Die Reifen gehen einen bis zum Bauchnabel und wiegen dementsprechend einiges. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Reifen gerollte habe oder die Reifen mich. Alles in allem zwar anstrengend, aber machbar. Nach einer Stunde ist das ganze erledigt. Da heute anscheinend nicht allzu viel los ist, haben die beiden Schwierigkeiten Arbeit für mich zu finden. Irgendwie geht der Tag dann doch rum, und um 16:30 darf ich gehen. Soll morgen um 8 Uhr wieder da sein und die ausgehändigten Formulare ausfüllen und wieder mitbringen. Wie viel Geld ich pro Stunde bekomme konnte oder wollte mir Desmond nicht sagen, da sein Buchmacher nicht da sei. Seltsam aber was will man machen. Arbeitszeiten seien von 8-17 Uhr mit einer Stunde Lunch. Also 8 Stunden am Tag mal 5 Tage die Woche. Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Waterfront, mit Jeff zu Dominos Pizza essen, Formulare ausfüllen, Blog schreiben und dann gleich schlafen gehen. Bevor ichs noch vergesse. Fusion hat heute angerufen und gefragt wann ich arbeiten kann. Das ganze haben sie mir auf die Mailbox gequasselt. Ich solle doch mal anrufen. Guter Witz!