Bahn und Klimaanlage! Das hat man doch schonmal irgendwo gehört?!
Aber von vorne. Eigentlich wollten Jeff und ich gestern (Sonntag) um 15:15 Uhr mit dem Ghan von Alice Springs nach Adelaide fahren, eigentlich. Da wir bis Samstagabend noch keinen Lift gefunden hatte, buchten wir über die Website der Great Southern Rail die Tickets nach Adelaide. Wir checkten Sonntagmorgen aus und versuchten Zeit totzuschlagen. Machten un kurz vor zwei auf zum Bahnhof. Dort nannten wir beim Check-in unsere Namen und wurden zu einem anderen Mitarbeiter verwiesen. Der teilte uns mit, dass in unserem Wagon die Klimaanlage nicht funktioniert und, da wir sehr spät gebucht hätten, sie keinen freien Sitzplätze mehr haben. So mussten wir mit drei anderen Passagieren hier bleiben. Alle anderen wurden upgegradet und hatten anstatt den Day-/Nightseatern eigene Kabinen. Shit happens. Also hängen wir immer noch in Alice Springs rum. Wir bekamen einen Brief ausgehändigt, der neben einer kostenlosen Umbuchung oder Rückerstattung auch einen 50% Rabattgutschein für die nächste Buchung enthält.
Aber zu allererst mussten wir erst einmal ausloten wie wir am schnellsten und billigsten weg kommen, denn hier gibt es absolut, also wirklich rein gar nichts, zu tun. Der nächste Ghan nach Adelaide fährt erst am Donnerstag wieder, ein lug kostet 450AUD pro Person und ist damit doppelt so teuer wie der Zug, der Greyhound Bus kostet 300AUD. Ein Lift ist immer noch nicht verfügbar. Aber eine andere Backpackerin machte uns auf eine "Tour" aufmerksam nach Adelaide. Zwei Tage im Bus mit Übernachtung in Coober Pedy, einer Stadt unter der Erdoberfläche. 195AUD kostet das ganze und ist auch noch günstiger als der Ghan. Und wenn der Busfahrer uns morgen um 06:30 Uhr nicht vergisst, fahren wir dann morgen auch endlich nach Adelaide, South Australia!
"Wenn jemand eine Reise tut, So kann er was verzählen." (Matthias Claudius) Und das tue ich dann auch mal!
Montag, 26. September 2011
Das Highlight der Tour
Donnerstag machten wir uns auf dem Weg
zum Kings Canyon. Knappe 300km entfernt. Kurz vor dem Nationalpark
müssen wir aber an einem Roadhouse pausieren, da die Straße wegen
Buschbränden
Der Wald brennt, aber Lagerfeuer sind erlaubt. Sowas gibts auch nur in Australien |
gesperrt war. Nach und treffen immer mehr Reisebusse
mit ihren Tourtouristen ein, die ihre Unterkunft im Resort im
Nationalpark haben. Die Kasse der Tanke wird zum kleinen
Informationszentrum, ob und wann die Straße wieder freigegeben wird.
Die Ranger legen Gegenfeuer und um 18 Uhr wird die Straße wieder
freigegeben. Links der Straße ist alles verkohlt. Vereinzelt lodern
noch ein paar Flammen. Wie wir später im Ferienresort erfahren, ist
ein kontrolliert gelegtes Feuer der Ranger außer Kontrolle geraten.
Da die Gräser ziemlich trocken sind und sofort lichterloh brennen,
breiten sich die Feuer rasch aus. Allerdings bleibt es oft bei Bodenbränden, da die Gräser nicht lange genug brennen um die nicht verdorrten Bäume in Brand setzen zu können.
Im Ferienresort werden wir wieder einmal von den Preisen erschlagen.
Während an der Westküste meistens ein Preis für ein Zelt gilt
(meist etwa 20AUD oder weniger) müssen wir hier 19AUD pro Person
bezahlen. Zum Vergleich: Im Hostel in Alice Springs habe wir 19,50
bezahlt und da müssen wir nicht erst nen Zelt aufbauen, ne
Luftmatratze aufpumpen, im Dunkeln die Küche suchen und uns die
Campingarea mit Dingos teilen.
Typischer Spruch auf einem Wickes Camper |
Frühstück |
Morgens wieder früh raus und zum
Kings Canyon. Der 6,4km lange Rundweg führt oben entlang des Canyon.
In der Schlucht wachsen Palmen, Büsche und anderes Gestrüpp. Ein
Kontrast zum sonst eher rot-bräunlichen Gestein überall. Wie auch
schon im Uluru – Kata Tjuta National Park werden auch hier
Busseweise Touristen rangefahren, die dann in riesigen Gruppen die
Wege entlang latschen. Unter all diesen Touristen treffen wir eine
4-köpfige Seniorengruppe aus Köln, die mit einem gemieteten
Wohnmobil Australien unsicher machen.
Die Aussicht ändert sich
ständig, weshalb wieder einmal viel zu viele Bilder gemacht werden.
Etwa auf halber Strecke kommt man zum „Garten von Eden“ an dessen
Ende noch Restwasser aus der letzten Regenzeit vorhanden ist. Ideal
zum schwimmen und abkühlen
The Red Centre! More green than red!
Montagmorgen trafen wir uns mit den
beiden Deutschen in der Stadt, bequasselten die Rahmenbedingungen.
Nach unserem Treffen machte ich mich dann auf meiner geheimen Mission
nachzugehen.Diese Mission ist der eigentliche Grund warum ich nach
Australien gereist bin. Einen Reiseführer über die medizinischen
Einrichtungen in Down Under. Die Behandlung meines kleinen Abszess
mit Zugcreme war fehlgeschlagen und nun durchquerten Schüttelfrost
(bei 30°C) und allgemeines Unwohlsein meine Urlaubspläne. In der
örtlichen Pharmacy gab man mir eine Liste mir den vier Ärzten in
Alice Springs. Die ersten beiden klapperte ich ab, die anderen beiden
sagten mir am Telefon, dass sie keine Termine mehr haben. Da mir die
Apothekerin aber geraten hatte dringend einen Arzt aufzusuchen, blieb
nur Alice Springs Hospital. Also 20 Minuten hinlatschen, hallo sagen,
Problem schildern und nen Anmeldebogen ausfüllen. Knappe 300AUD
bezahlen und in den Wartebereich setzen. Wartezeit beträgt aktuell
4-5 Stunden. Noch nicht ganz hingesetzt bin ich auch schon dran. Das
waren definitiv die kürzesten 4-5 Stunden meines Leben. Bei der
Wartezeit bekommt das Krankenhaus schonmal 5 von 5 Sternen ;). RR
137/77, SpO2 98% und Körpertemperatur 37°C. Soweit alles
in Ordnung. Die erste Krankenschwester notiert alle Beschwerden, sie
kommt aus Neuseeland und ordert den Studierten herbei. Der verschrieb
mir Antibiotika für 5 Tage und die Sache war geritzt. Keine zwei
Stunden später konnte ich das Krankenhaus wieder verlassen, holte
mir noch für knappe 60AUD meine Antibiotika und machte mich wieder
auf ins Hostel. Inzwischen stand fest, dass wir heute noch Alice
Springs verlassen werden. Nach der ersten Runde Tabletten und Sachen
packen noch ne Runde schlafen. Am späten Nachmittag bei Coles
Großeinkauf, Tanken und ab geht die Post. Endlich wieder Zelt
aufbauen, Luftmatratzen aufpumpen, versuchen Feuer zu machen und doch
den Gasgrill benutzen, schlafen gehen. Dienstag geht es dann, nach
einem kurzem Besuch bei nem Meteoritenkrater, der getrost aus jedem
Reiseführer gestrichen werden kann, weiter. Schichtweg total langweilig und
unspektakulär.
Ist er das, der Uluru?! Ja, nein, vielleicht |
Thorny Devil - Seltenes Tierchen, das wir fast überfahren hätten |
Gegen späten Nachmittag erreichen wir Yulara. Das
Ferienresort vor den Toren des Uluru – Kata Tjuta – Nationalpark.
Stellplatz fürs Zelt reservieren und ab in den Nationalpark, denn
der Sunset am Uluru (Ayers Rock) wartet. Aus dem Auto kann man ihn
dann schon sehen. Sagen wir mal so: So ziemlich alle Backpacker
sagen, dass die Kata Tjuta (The Olgas) wesentlich spektakulärer sind
als Uluru. Der große „Wow-Effekt“ ist jetzt auch nicht
eingetreten, als wir dann letztendlich auf dem Sunset Carpark stehen
und ihn in seiner ganzen Größe sehen. Denn man hat IHN, den Stein,
ja auch schon auf hunderten von Bildern auf Postkarten, Reiseführern
und Werbeflyern gesehen. Klar ist es was anderes das Ganze live zu
sehen und es ist auch echt ein großer Stein, aber irgendwie halt
auch nur ein Stein. Aber trotzdem bin ich der Meinung, man sollte ihn
gesehen haben. Also zurück zum Sunset Carpark. Wir waren natürlich
auch nicht die einzigen dort. Bestimmt 200-250 Leute waren mit uns
da, um sich den Sonnenuntergang anzuschauen. Und während die Sonne
im weiter untergeht, ändert sich die Farbe des Uluru. Nach viel zu
vielen Bildern, geht es dann zurück zum Resort. Kochen, Zelt
aufbauen, schlafen!
Mittwochmorgen fünf Uhr: Der Wecker
klingelt! Es geht nun auf die andere Seite um nun auch den Sunrise zu
bestaunen. Aber den Sunrise kann man sich sparen. Da kann man besser
länger schlafen. Mehr oder weniger in Kolonne ging es mit einer
Reihe großer Reisebusse, Autos und kleiner Reisebusse zum
entsprechenden Parkplatz. Was mich gewundert hat, das niemand
geklatscht hat. Sowohl bei Sonnenuntergang, wie Sonnenaufgang. Am
Mindil Beach haben immer welche geklatscht, wenn die Sonne weg war.
Also die Sonne war dann auf jeden Fall irgendwann aufgegangen und wir
sind wieder zurück ins Resort. Duschen, frühstücken, alles wieder
einpacken und zurück in den Nationalpark. Der Eintritt für drei
Tage kostet übrigens 25AUD pro Person......
Den ein oder anderen Baum könnte man ruhig umpflanzen..... |
Nach einem kurzem Besuch des
Kulturzentrums entschieden Feli, Jeff und ich mich dazu, den Ayers
Rock zu umrunden. Ein knapp 11km langer Weg. Als wir starteten war es
1 Uhr, die Sonne stand hoch am Himmel und es war gut warm. Mit 8l
Wassern ausgerüstet gings los.
Viel grüm um das wenige rot |
Schaaaaaaatten! |
Schatten gab es hin und wieder mal,
ansonsten halt Sonne im Überfluss. Optimale Tageszeit um durch die
Wüste zu latschen. Ein gefühltes Drittel bei der Umrundung, waren
heilige Plätze der Aborigines, die aus Respekt nicht fotografiert
werden sollten.
Kopfbedeckung der anderen Art |
Achtung der frisst kleine Kinder |
Felis Art sich vor Sonne zu schützen |
Das Ganze ist irgendwie Bullshit in meinen Augen, denn von Kirchen, Moscheen und Synagogen werden auch Bilder gemacht. Das man während irgendwelcher Zeremonien keine Bilder machen soll, kann ich irgendwie nachvollziehen, aber ansonsten, ich weiß nicht. Vor allem wenn man sich den Eintrittspreis anschaut. Eine weitere Sache ist die Besteigung des Uluru. Es wird aus Respekt und, weil es auch nicht ganz ungefährlich ist, davon abgeraten auf im rumzukrakzeln. Der Pfad war auch morgens erst wegen zu starker Winde geschlossen, als wir dann abervon unserem Marsch zurückkamen war er gerade geöffnet worden. Bestiegen haben wir ihn nicht. Sowohl weil wir nach dem Marsch zeimlich platt waren und zum anderen kann ich das mit dem Respekt den Aborigines gegenüber hier noch gerade nachvollziehen. Obwohl man auf den Kölner Dom auch rauflaufen darf.
Touristen auf dem Weg zum "Gipfel" |
Aber zurück zur Umrundung. Man muss auch sagen,
besonders spannend ist sie nicht, aber ich bin nicht 500km
in die Wüste gefahren, um lediglich ein Bilder zu machen. Nach drei
Stunden fanden wir uns etwas erschöpft am Carpark wieder ein und
fuhren weiter zu Kata Tjuta.
In Australien laufen 1.000.000 Dromedare frei rum |
Und den kleinen Teil den wir gesehen
haben, war schon wesentlich beeindruckender als Uluru. Es sind durch
Erosion riesige „Kugeln“ entstanden. Vielleicht nicht ganz so hoch wie
Uluru, aber dennoch ziemlich riesig. Auch dort schauten wir uns nach
einem kurzem Rundgang, den Sunset an und machten uns dann auf den Weg
raus aus dem NP zur ersten freien Campingarea am Highway.
Kata Tjuta (The Olgas) |
Drink plenty of water! At least 1 litre per hour! |
Auf dem BBQ
gab es dann u.a. Bacon und Folienkartoffeln. Zu uns gesellten sich
dann noch Backpacker aus einem anderen Van.
Sonntag, 25. September 2011
Letzte Woche in Darwin
Montag (12.09) war mein letzter
Arbeitstag. Ich hatte am Vortag versucht mittels des Ofen im Hostel
Muffins zu backen. Aber das hat aus verschiedenerlei Gründen nicht
wirklich funktioniert. Von den gebackenen 24 Muffin habe ich nur
letztendlich nur 7 mitgenommen. Eine handverlesene Auswahl also.
Mein Zuhause der letzten dreieinhalb Monate |
Morgens vor der Arbeit also noch schnell beim Coles vorbei und noch 8
richtige kaufen. Der letzte Tag war jetzt nicht besonders spannend.
Noch ein bisschen Gabelstapler fahren, Reifen tragen und rumsitzen.
Vor allem letzteres. Jeff war inzwischen auch wieder aus Indonesien
eingetroffen und hatte sich im Hostel eingebucht. Zusammen
beschlossen wir nach Alice Springs zu reisen und das Red Centre zu
erkunden. Auf Grund der Tatsache, dass es kein Liftoffer von Darwin
nach Alice Springs gab, entschied ich mich dazu noch einmal nach
einem Auto umzuschauen. Ein günstiges, dass uns nach Alice bringt
und – vor allem – auch wieder raus. Das erste Auto fiel beim
anschauen schon fast auseinander. Die zweite Karre machte einen ganz
guten Eindruck und so entschied ich mich Donnerstagmorgen dazu sie
zur Inspektion zu bringen. Wie von einem "guten" Automechaniker zu erwarten,fand er eine Menge,
die Reperaturbedürftig war. Die Bremsen, alle viere, Achsmanschette
vorne links, vier neue Reifen, der Auspuff, der hatte nämlich ein
kleines Loch, und eine Reihe weiterer Kleinigkeiten. So alles im alles
1500AUD. Da ich erstens Automechanikern genauso weit über den Weg
traue, wie einem Ebay-Verkäufer mit lauter schlechten Bewertungen,
und zweitens so viel Ahnung habe von Autos wie Kühe vom Fliegen, entschied ich mich dazu das Auto nicht zu
kaufen. Da immer noch kein Lift offeriert wurde, buchten Jeff und ich
den Ghan für Samstag. Schnell noch ein Hostel buchen, dass uns vom
Bahnhof abholt und die Sache war geritzt. Freitag hieß es dann Essen
kaufen und (vor)kochen, damit wir im Ghan nicht verhungern.
An dieser Stelle ein paar Informationen
zum Zug „The Ghan“:
Er verbindet die Städte Adelaide und
Darwin via Alice Springs. Er fährt 2979km durch Australien und
durchquert den Kontinent somit von Norden nach Süden. Ursprünglich
verband er – seit 1929 – Adelaide und Alice Springs. Die übrigen
1420km bis nach Darwin wurden erst 2001 in Angriff genommen und am
01. Februar 2004 erreichte der erste aus Adelaide kommende Zug
Darwin. Das Projekt hat 1,34 Mrd. AUD (etwa 1 Mrd €) gekostet.
Dabei wurden neben 93 gebauten Brücken auch 2 Mio. Betonschwellen
verlegt. Seinen Namen hat „The Ghan“ von „The Afghan“; den
Menschen, die mit ihren Kamelherden vor allen Zügen und Autos, die
Wüste durchquert haben um Lasten in entlegene Ortschaften zu
Transportieren. Er verkehrt zweimal die Woche in beide Richtungen. Die Durchschnittsgeschwindikeit beträgt 85km/h und das Gewicht eines Doppelzuges beträgt etwa 1344t ohne Lokomotiven.
Samstagmorgen ging es mit Sack und Pack
zum Shuttlebus, der uns zur Trainstation brachte. Mein Rucksack wog
22,5 kg und damit 2,5kg zu viel. Also 2,5kg auspacken und in eine
Plastiktasche packen und das Problem ist gelöst. Keine extra Gebühr,
kein großer Aufstand. No worries halt.
Eigentlich
würde auch eine Lokomotive ausreichen. Allerdings würde es im Falle
eines Defektes zu viel Zeit benötigen eine Ersatzlok herbeizuschaffen. Deshalb werden stets zwei Loks vor den Zug gekoppelt.
Ein paar Fotos später konnten wir dann
den Zug besteigen. Unser Wagon bestand aus gut 50 Day-/Nightseater.
Man hat mehr als nur genug Platz für Beine und was man sonst noch so
zu verstauen hat. Die Sitzen erinnern ein wenig an die Businessclass
im Flugzeug. Wie man es vom Bahn fahren in Deutschland gewöhnt ist,
verlassen wir Darwin mit einer knappen Stunde Verspätung um 9:50
Uhr. Bis nach Katherine sind es mehr als drei Stunden. Da das Abteil
nur etwa zur Hälfte voll war und Jeff und ich nicht nebeneinander
saßen, zogen wir ans Ende des Wagons. Wie bereits 2008 schon in den
Bahnen in Sydney festgestellt, kann man die Sitze in der Bahn um 180°
drehen. Heißt aus 2er-Reihen entstehen 4er-Sitzgruppen. Bedeutet:
noch mehr Platz. Man kann die Füße jetzt auch irgendwo ablegen. In
Katherine war ein Stopp von etwas mehr als 4 Stunden vorgesehen. Jeff
und ich entschieden uns im Zug zu bleiben, denn um in die Stadt zu
kommen hätten wir 15AUD für den Shuttlebus zahlen müssen. Und da
Katherine nicht wirklich spannend ist, blieben wir im Zug, den wir
auch nicht verlassen konnten, da die Türen abgeschlossen wurden.
Etwa 5 Stunden später kamen alle anderen Passagiere von gebuchten
Touren wieder zurück und bestiegen den Zug. Wir hatten uns in der
Zwischenzeit im Cafe des Zuges „Inglourious Basterds“ angeschaut
und unsere Akkus geladen. Bis wir Katherine endlich verließen war es
bereits dunkel draußen und weitere 90min vergangen. Wir haben also
schon mehr als zwei Stunden Verspätung. Im Dunkeln durch Australien
zu fahren ist nicht besonders spannend. Die Zeit wurde mit weiteren Filmen,
Kartenspielen und dem Versuch zu Schlafen verbracht. Letzteres klappt
eher weniger.
Irgendwann beginnt dann auch die Sonne am Horizont
wieder aufzutauchen, sodass man zumindest ein wenig von der
australischen Wüste sehen kann. Erstaunlicherweise ist das ganze
relativ grün. Karge Vegetation ist in meinen Augen untertrieben. Aus
dem sechsstündigen Stopp in Tennant Creek, um auf zwei Züge zu
warten, die in die entgegengesetzte Richtung fahren, wurde allerdings
nur ein 50 Minutenhalt. Auf dem Handydisplay tauchten wieder
Empfangsbalken auf, also konnte Alice Springs nicht mehr weit sein.
Kurz vor 11 am Sonntagmorgen konnten wir den Ghan verlassen; und
damit 20min früher als lt. Fahrplan. Das Internet sagte 30°C für
Alice. Als wir den Zug verließen waren wir überrascht. Da die
Luftfeuchtigkeit bei gerade einmal 11% lag, war eine angenehme
trockene Wärme. Mit dem Shuttlebus vom Hostel ging es dann in
selbiges. Erstmal duschen!
Unser Essensvorrat |
Die Lounge |
Das Cafe |
Die Bahnen quer durch Australien |
Dusche im Zug |
Alice Springs - The Heart - The Soul - The Centre |
Dann Alice Springs erkunden und sich
überlegen, wie man am besten/billigsten zu den Sehenswürdigkeiten
im Red Centre kommt. Die Touren dauern alle drei Tage und kosten
350AUD. Mietwagen käme in Frage: Fällt aber nach kurzer Kalkulation
wieder raus, da es nur Versicherungen für Unfälle mir anderen
Fahrzeugen gibt. Wie gut, dass es hier mehr potentielle Kängurus,
Dromedare, Kühe und andere Viecher gibt als Autos, Trucks und
Motorräder. Feli, die wir im Ghan kennengelernt haben, und mehr der
wir den Trip starten wollten, fand darauf kurzerhand nen Lift, der
von einem deutschen Päarchen angeboten wurde und noch drei Leute
suchten.
Samstag, 17. September 2011
Eeeeeeeendlich!
So nach mehr als 110 Tagen in Darwin geht es nun endlich weiter. Ich fahr heute mit Jeff mittels "The Ghan" nach Alice Springs. Sonntagmorgen 11:15 Uhr kommen wir dort an. Für die 1500km und zwei Zwischenstopps braucht der Zug 26 Stunden.
Mittwoch, 14. September 2011
Hat zwar eher weniger mit meiner Reise zu tun, ist aber definitv ein lesenswerter Artikel. Und bitteschön was ist ein infinitives Verb gleichnochmal?!
http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8
http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8
Sonntag, 4. September 2011
Lebenszeichen!
So nachdem wir geklärt hätten das ich das Passwort zu meinem Blog nicht vergessen habe, erzähl ich mal was so passiert ist die letzten Wochen.
Ja das war es dann auch schon. Wie man sieht nicht viel. Im Moment, und ich meine exakt genau den Moment in dem ich hier sitze und diesen Text verfasse, ist es eigentlich nur uuuuunglaublich langweilig. Warum?! Letztes Wochenende sind Martin, Fedde und Cedric abgereißt und damit bleibt hier von den Leuten aus den letzten Wochen praktisch keiner mehr über. Denn die Woche davor ist Jeff mit Tim nach Bali geflogen. Seit dem ist hier so rein gar nichts mehr los. Normalerweise war hier immer halli-galli. Jetzt kommt man von der Arbeit und ja.....und......nichts. Blöd. Also muss man sich Alternativen suchen. Wahrscheinlich genaus deshalb habe ich mir wohl überlegt ein Auto zu kaufen. Und wenn ein Auto, dann ein richtiges. Also einen 4WD (Allrader) Das erste Auto, was ich mir angucke, verkauft ein deutsches Päarchen. Ein Ford Maverick. Relativ groß dieses Auto. Allein die Motorhaube ist fast so lang wie unser KIA Picanto. Leergewicht 2,8t. Den Rest hab ich vergessen. Hat aber alles dabei, was man braucht für einen Roadtrip. Und neben dem 90l Benzintank noch nen 90l Gastank. Verhandlungsbasis 6900AUD. Um mal eins klarzustellen. Weder habe ich 6900 Dollar noch würde ich sie ausgeben. Meine Preisvorstellung liegt....sorry lag so bei 3500. MAXIMAL. Nachdem ich das Auto aus allen Blickrichtungen begutachtet hatte und es, wenn ich Geld zu viel hätte, sofort gekauft hätte, kamen wir unweigerlich zur Preisverhandlung. Das Minimun der beiden, was sie haben wollen ist....nein war 5500. Eigenartige Art zu verhandeln.... Mehr als 4500 will ich nicht ausgeben (3500 zu sagen, wenn der Wagen für fast 7000 drinsteht, fand ich ein bisschen dreist :)), da werden wir wohl nicht zusammenkommen. Das Beste an dem Wagen ist der CB-Funk. Könnte lustig sein aufm Highway, oder wenn man Kolonne fährt. Am nächsten Tag schaute ich mir dann das Auto von nem Österreicher an. Komischer Typ. (Schon was Älter) Nachdem er mich ne halbe Stunde vollgelabert hatte, wo er mit seinem Mitsubishi Pajero schon war, konnte ich mir auch hier das Auto anschauen.
Auf meine Frage, ob er in dem Auto alleine schläft (Die Luftmatratze war recht schmal) bekam ich zur Antwort: „Warum, weil das Auto so dreckig aussieht?!“ Ich: „Nein, weil die Matratze recht schmal ist!“ Er (leicht aggressiver Unterton): „Das Auto ist nicht dreckig!“ Das ganze erinnert mich an die „Unterhaltung“ letzten Freitag im Wisdom. Aber das ist ne andere Geschichte. Also wie ich dann doch noch erfahren habe, ist er komplett alleine durch Australien gefahren. Bei dem wunderte mich eh nichts mehr. Verhandlungsbasis hier: 7000AUD. Er hat eine Kaufgarantie von dem Autohändler in Melbourne, wo er die Karre gekauft hat. Als ich das Thema Preis anspreche; sein Kommentar: „Wenn du denkst ich verkauf die Karre für 6000 hast du dich getäuscht“ Ich in Gedanken: Ne nicht für 6000, für 2500! :) Ich sage, dass das zu teuer ist und er steigt ins Auto ein und fährt davon. Gott sei Dank bin ich den los. Ein paar Tage später bekomm ich ne SMS von den Fordverkäufern. Sie hätten sich das nochmal überlegt 4500 wäre ihr letztes Angebot. Ersten habe ich noch keine 4500 und zweitens habe ich mir in der Zwischenzeit, nach langem hin und her, überlegt, dass ich doch keine Auto brauche. Brauchen tue ich es schon, aber ich kann es mir einfach nicht leisten. Wenn ich für 4000 ein Auto kaufe, muss ich mindesten noch 3-4 Wochen hier bleiben, eher mehr. Aber ich bin im Moment absolut nicht in der Stimmung noch 4-5 Wochen weiter Reifen durch die Gegend zu rollen, tragen, fahren, was auch immer. Und wenn das Auto kaputt geht, verliere ich nen Batzen Kohle. Andererseits: Hält es durch, kann ich ne Menge Kohle wieder mit nach Hause nehmen. Aber ich bin nicht hier um Geld wieder mit nach Hause zu nehmen und den größten Teil der Zeit hier zu arbeiten. Sowas überlegt man sich während man einen Container alleine entleert und man niemanden zum reden hat. Und auf der Fahrt zur Arbeit ist man eindeutig davon überzeugt einen 4x4 zu brauchen; man hat noch keine zehn Minuten gearbeitet und man ist komplett anderer Meinung. Ja und zum Lunch ist man in der Stimmung einen Kaufvertrag zu unterschreiben....AAAAAhhhhhhhhh. Ende vom Lied ist, dass ich mich jetzt dazu entschlossen habe kein Auto zu kaufen, es sei denn es ist ein Schnäppchen. Also nicht mehr als 1500. Da das so gut wie ausgeschlossen ist, ist das Thema Auto abgehackt, hoffentlich! Nur, wann hat man im Leben nochmal die Zeit sich nen 4WD zu kaufen und damit quer durch die australische Wüste zu heizen?! Muss irgendwie anders gehen oder irgendwann anders........
Wie erwähnt habe ich die Schnauze voll von Reifen und habe deshalb meinen Job zum 12.09. gekündigt. Also der Montag ist mein letzter Arbeitstag. Dann Rad verkaufen und weeeeeeeeg hier. So weit der Plan. Und außerdem haben wir ja jetzt September und das heißt die Wetseason beginnt langsam. Und als hätte sie nur darauf gewartet, dass es September wird, kam am Donnerstag (01.09.) zu den den schon gewohnten 34°C auch noch eine höhere Luftfeuchtigkeit dazu. Kein Wunder denn den ganzen Morgen hing eine dichte Nebelwolke in den Straßen. Samstagmorgen war das Wetter schon vor 8 kaum zum aushalten. Allein die Tatsache, dass man sich draußen aufhält reichte schon, um einen dünnen Wasserfilm auf der Haut zu produzieren. Ganz davon zu schweigen wie man aussah/es sich anfühlte, nachdem man 20 Minuten Rad gefahren waren. Disgusting!!!!! Also ein Grund mehr hier die Biege zu machen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht die Hälfte meiner Zeit in Australien in Darwin verbringen will......(Achja als wir heute Nacht zurück zum Hostel gegangen sind, hat es geregnet. Ja es war wirklicher Regen, sagen wir Nieselregen, aber es war Wasser)
Achja ich habe gestern meine Steuererklärung online gamacht. Mal gucken, ob ich die 262 Dollar wieder bekomme. Von dem was ich da ausfüllen musste habe ich nicht allzu viel verstanden. Wird schon richtig gewesen sein.
Die Ferienfahrt ist zwar vorbei, aber hier noch der Link zum Blog: www.settrup2011.wordpress.com
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