Dienstag, 28. Februar 2012

The North Island


Nach einer viel zu teuren Nacht auf einem viel zu schlechten Campingplatz – 45NZD ich glaub ein Schwein pfeifft, haben wir uns direkt auf den Weg zum Mount Taranaki gemacht. Gegen 16 Uhr erreichten wir die i-Site am Taranaki. Dort sagte man uns, dass es am nächsten morgen und frühen Nachmittag wohl recht schönes Wetter erwartet wird. Aber, man soll sich auf Wetterwechsel einstellen. Dann haben wir uns für die Nacht in der Hütte einquartiert, die wir uns nur mit einem Päarchen aus Australien geteilt haben. Am nächsten morgen ging es dann wie geplant um 7 Uhr los. Vom Berg war zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu sehen. Also eigentlich ist es ja kein Berg sondern ein Vulkan. 6,3km Wegstrecke und 1500 Höhenmeter. Das erste Stück ging durch Wald, Baumgrenze und entlang einer steilen Straße, ein paar hundert Stufen und dann begann der spaßige Teil. Wer ist schon einmal einen Vulkan hochgewandert? Wer dies noch nicht gemacht hat, der möge sich folgendes vorstellen: Einen Sanddüne, 35°-40° Steigung. Drei Schritte machen, vier wieder runterrutschen. Üüüüüüüüüüber nervig und anstrengend. Nachdem der rein-sandige Teil vorbei war, kam der felsig-sandige Teil. Nicht wirklich besser, danach kam der felsige Abschnitt. Da musste man schon mal Hände und Füße zu Hand nehmen um den ein oder anderen Höhenmeter zu überwinden. Anschließend, über den Wolken waren wir schon etwas länger, kam noch ein Schneefeld und das Ziel war erreicht. 90 Minuten später haben wir dann wieder den Rückweg angetreten. In dem Kies und Geröll kommt man runter sehr, sehr zügig voran. Es war dann allerdings so nebelig, dass man keine 50m weit gucken konnte. Der Weg wurde durch Pfosten markiert, die aber meistens weiter auseinander standen. Haarsträubend das Ganze. Aber wir sind heile unten angekommen. Und sogar trocken. An der i-Site haben wir dann gefragt, ob wir in der Hütte noch duschen könnten. Das würde allerdings 15NZD kosten. Mhm klar. Wir beschlossen auf einem Campingplatz zu schlafen, der 18NZD kostete. Aber auch hier: Seltsame Leute. Ein betrunkener Mit-50er, der mit Whiskeyflasche splitterfasernackt über den Platz schlendert und anderen Leuten ihre Gartenstühle klaut. Überall Blumentöpfe mit Blumen, die aber mindestens genauso lange kein Wasser gesehen haben, wie die Haare der Besitzerin, die auch äußerst freundlich war. Geschirr oder ähnliches, gab es in der Küche auch nicht. Normalerweise bringen die Leute das mit.....ähhh seh ich aus als wäre ich normal?! Ich bin Backpacker, Budgettourist, jemand der für so überlebenswichtige Dinge wie einen Teller für frei Wochen definitv kein Geld ausgibt. Und bisher hatten alle Campingküchen immer Geschirr. Schnell weg da wieder.





Meine Wenigkeit!

Vulkankrater





Der Haribo-Starmix...ja ist den zu glauben



Wie sie sehen, sehen sie nichts....
Am 14.02. ging es dann über den 150km langen Forgotten World Highway. Also für die Strecke braucht man laut LonelyPlanet 4 Stunden. Wir haben 3,5h gebraucht. Hier kommt man sich echt vergessen vor. Das „Highlight“ auf der Strecke ist die Republik Whangamomona. Die haben sich irgendwann in den 80ern für Selbstständig erklärt, weil man von oben beschlossen hatte, mehrere Bezirke zusammenzulegen. Das hätte zur Folge gehabt, dass man für das gegnerische Rugbyteam hätte spielen müssen. Das wollte man nicht, also hat man eine Republik gegründet. Staatsoberhaupt wurde eine Ziege, weil sie alle Stimmzettel der Opposition gefressen hatte. Wer hier nicht mehr durchblickt, dem sei gesagt: So richtig kapiert, wie und was da jetzt anders ist, habe ich auch nicht. Egal wir waren da, haben ein paar Bilder gemacht und sind weiter gefahren....Der Highway endete sozusagen da, wo die Hochebene beginnt. Vulkanlandschaft. Ja also zumindest laut Karte sollte sie dort sein. Die Wolken hingen aber so niedrig, dass man eigentlich nichts sehen konnte. Besonders schade für Ove, denn Vulkane sind neben Höhlen als Geologiestudent seine Leidenschaft. Also sind wir zügig weiter zum Lake Taupo. Hydrothermalregion. Überall steigt Wasserdampf aus dem Boden aus. Gespenstisch. Von Taupo ging es weiter nach Roturora. Im Regen sind wir einwenig durch den Thermal Park spaziert und haben die Beine im heißen Wasser baumeln lassen. Weiter ging es an die Küste, wo sintflutartige Regenfälle prophezeit worden waren. Zelt aufgebaut, am Strand gewesen, als der Regen einsetzte, alles in Zelt geräumt, also zumindest das Zeug, was man zum kochen braucht und festgestellt, dass kein Alkohol im Haus....ähhh sorry Zelt ist. Also wieder ins Auto zurück ins Dorf. Tanke: zu, Liquor Store: zu. Das Hotel hat noch auf. Die nette Dame hinter der Theke hat uns dann 15 Flaschen Bier, man kauft in NZ kein Sixpack, man kauft fifteenpack zum Supermarktpreis verkauft. Wieder zurück ins Zelt. Erstmal ein Bier leeren, bevor es ans kochen geht. Ein bisschen Haarsträubend die ganze Aktion, aber hungrig zu Bett gehen, das geht ja auch nicht. Nachdem das mit dem Hunger abgearbeitet war bedurfte es einem Interieurwechsel im Zelt. Das ganze Kochzeug zurück ins Auto und Schlafsachen ins Zelt. Zu unserer Freude hatte es aufgehört zu regnen! Und es sollte auch die ganze Nacht nicht mehr regnen. Kommen wir zum spaßigen Teil des Abends: Luftmatratze aufpumpen! Spaßig deshalb, da unserer Handpumpe mit jedem Pumpzug ein unglaublich schönes Quietschgeräusch von sich gibt. Eine Freude für den ganzen Campingplatz. Es war allerdings noch nicht soooo spät. 23 Uhr muss es gewesen sein. In Wellington auf dem Campingplatz habe ich die Matratze um kurz nach 1Uhr aufgepumpt. Da lobe ich mir doch die 12V Elektropumpe in Australien :). Die ist zwar auch nicht leiser, aber schneller und kraftsparender. Nach mehreren Runden „Shithead“ gings dann auch schlafen.

Praktisch der Regierungssitz





Auf dem Thron der Republik



Heute Abend gibt es da wohl Schaf in der Pfanne ;)

Zentrale Hochebene: Wie sie sehen, sehen sie eher nicht ganz so viel

Lake Taupo...Krater eines Vulkanes

Wasserdampf überall
Lady Knox Geysier...beeidruckend....nicht
gaaaaaaaaaaanz heiße Sche**** :)

Ein Klavier, ein Klavier im Regen in Roturora
Trocken- und Aufräumtag...die nassen Sachen vom Taranaki waren auch noch in einer Plasitktüte





Noch so ne traurige Geschichte

Fidschi vs Samoa oder so ähnlich

Auch da haben wir einen Abstecher hingemacht
Diesen wunderschönen Tag, also das Wetter war wirklich schön, haben wir erst irgendwo am Strand verbracht bevor wir nach Tauranga gefahren sind, wo wir dann auch am Strand waren und Beachvolleyball auf aller höchstem Niveau gesehen haben. War halt for free :) Weiterging es dann zur Coromandell Halbinsel. Hier hat es hauptsächlich geregnet. Das Warnschild an der Einfahrt in den Forrest Park, wo wir – mal wieder – auf einer DOC Site genächtigt, dass man nach heftigen Regenfällen von der Außenwelt abgeschnitten sein könnte haben wir ignoriert. Es hat dann doch relativ stark geregnet nachts, aber wir konnten den Park wieder ungehindert verlassen. Leider! Wäre irgendwie interessant gewesen an so einem Bächlein zu stehen, dass man nicht überqueren kann. Auf jeden Fall sind wir einmal um die Halbinsel herum gefahren, haben uns am Hot Water Beach, an dem es, wie der Name schon sagt, Hot Water am Beach gibt, das Spektakel angeschaut, wie erwachsenen Menschen versuchen ihre selbst gebuddelten Löcher gegen die Flut zu verteidigen. Denn das warme Wasser gibt es nur an einem kleinem Abschnitt am Strand, der nur zwei vor und nach Niedrigwasser freiliegt. Dort kann man dann buddeln und sich ins warme Wasser setzen. Oder man setzt sich einfach nur in bereits gebuddelte Löcher. So haben wir das gemacht und schaut sich an, wie bescheuert manche Leute sind. Von da aus ging es weiter Richtung Auckland. Geschlafen haben wir auf einem Campingplatz vor den Toren Aucklands. Das Zelt parkten wir kurzzeitig auf der Wäscheleine und ernteten mehr oder weniger böse Blicke von – Achtung – dort residierenden Rentnern
Hot Water Beach....Loch am Strand buddeln und im warmen/heißen Wasser sitzen!




Irgendwo hier auf der Coromandell....

...Halbinsel habe ich Fedde aus den NL wiedergetroffen.....

....den ich in Darwin kennen gelernt habe. The World is a village!

Ja das Wetter

Wenn ich mal groß, bin möchte ich so einen haben, oder größer :)

Laaaaaaaaaaaaaaaaaaand unter




Da waren wir leider nicht!

Stillleben: Unser Zelt auf Wäscheleine

Nach dieser letzten Nacht zusammen im Zelt setzte mich Ove am YHA Hostel in Auckland ab, bevor er weiter in den äußersten Norden weiterfuhr. Ich konnte erst um 14 Uhr einchecken, also ließ ich mein Gepäck im Hostel und erkundete Auckland ein wenig. Zu Auckland ist zu sagen, dass die Stadt auf weiß ich nicht wie vielen Vulkanen gebaut ist. Nicht alle sind vollkommen erloschen. Das hat zu Folge, dass man nie weiß, was einen hinter der nächsten Straßenecke erwartet. Ich meine jetzt nicht, dass da Lavaströme und heiße Quellen sind, sondern eher das Höhenprofil der Stadt. Mal geht es 50 Höhenmeter runter und dann 30 wieder hoch. Man weiß nie was kommt. Aber alles in allem ist Auckland eine seltsame Stadt. Es gibt irgendwie keine Richtige Innenstadt oder so etwas. Ja es gibt die Queen Street, die sich durch die ganze Stadt zieht, aber irgendwie seltsam. Das ist jetzt nur meine ganz persönliche Meinung. In Wellington zum Beispiel, wo ich mich zwar nur drei Stunden aufgehalten habe, gefiel mir irgendwie auf Anhieb. What ever! In den 2-3 Tagen habe ich mir die Stadt von einem der umliegenden Vulkanen angeschaut, war in Devonport by Ferry und habe Bilder bei Nacht gemacht. Am 20.02. gegen 21 Uhr habe ich mich dann mit dem Shuttlebus zum Airport begeben, habe bei McDonalds was zu Essen geholt und es mit neben einer Steckdose auf einer Bank gemütlich gemacht und habe gewartet. Mein Flieger ging ja erst um 07:30 Uhr. Zehn Stunden können sehr lang sein. Aber die ein oder andere Folge „Stromberg“ oder das Internet verkürzt die Zeit ein wenig. Und so habe ich die Nacht ohne Schlaf auch gut überstanden und habe Neuseeland pünktlich mit Jetstar Flight JQ210 in einem Airbus A320 verlassen. Der Flieger trug die Registrierung VH-VQB, es war das gleiche Flugzeug mit dem ich 4 Wochen zuvor nach Christchurch geflogen war......

Auckland Skyline


Sky Tower

Skyline von einem der umliegenden Vulkane


zwei weitere Vulkane
Krater

Da bin ich ja doch relativ weit weg! Gut zu wissen :)

Suburbs

Auckland Harbour Bridge





Soweit meine Berichte aus Neuseeland. Mir bleibt ergänzend nur noch zu sagen, dass NZ jeden Dollar wert war. Es ist ein sehr sehr schönes Land mit vielen verschiedenen Landschaften. Ich habe es auf keinen Fall bereut, vier Wochen weniger in Australien zu sein, und muss definitiv noch einmal nach NZ. Denn den Teil nördlich von Auckland z.B. habe ich ja noch nicht gesehen :) Bleibt nur noch mich bei Ove für 3,5 lustige Wochen zu bedanken! U know man, it is like, I'm the Dude! :D:D Auch wenn das mit dem Kiwitierchen irgendwie nicht geklappt hat, wir hatten ja Possi ;)

Mehr Berichte dann irgendwann wieder aus Australien. Momentan befinde ich mich in Canberra!