Mittwoch, 18. Januar 2012

Es ist vollbracht!

Kaum zu glauben, aber wahr! Jeff und ich haben drei Monate Farmarbeit hinter uns gebracht. Wer hätte das gedacht. Ich nicht, und Jeff auch nicht. Wenn mir einer Anfang Oktober erzählt hätte, dass ich in 6 Wochen bis zu 73,5 Stunden die Woche arbeite ohne einen Tag frei zu haben, den hätte ich mit der „Scheibenwischer“-Geste und/oder der „Vogel“-Geste darauf hingewiesen, dass er nicht alle Tasse im Schrank habe. Also ich bin schon ein wenig stolz auf mich, das hört sich zwar irgendwie komisch an, bin ich aber trotzdem ;). Ein paar Fakten zu den letzten drei Monaten.


Erster Arbeitstag: 10.10.2011.


Letzter Arbeitstag: 12.01.2012

In diesen 94 Tagen haben wir an 88 Tagen gearbeitet. 84 Tage für Kevin, 3 für Jim und einen für Marc!
So weit so gut! Wäre da nicht mein Boss! Da wir drei Monate für ein und den selben Arbeitgeber gearbeitet haben, die anderen beiden sind schwarz bezahlt, zählen die freien Tage auch mit. Mit der Begründung, wir haben ihm ja schließlich nur ein Sixpack Bier gekauft, anstatt einen Kasten, hat er nur für 84 Tage unterschrieben. Und Rente, immerhin fast 1300AUD (1000€), hat er auch nicht gezahlt. Alles in allem passt das zu ihm. Ich bin deshalb ziemlich froh jetzt hier abhauen zu können, denn ich kann ihn einfach nicht mehr sehen.....aber Jeff und ich haben im Internet schon einmal recherchiert, ob und wie man sich beschweren kann wenn der Arbeitgeber keine Superanunation zahlt/zahlen will. Man kann! Das werden wir dann in Adelaide im Finanzamt direkt mal tun. Vielleicht haben wir ja Erfolg. Ich glaube es zwar nicht, aber so etwas unverschämtes und lächerliches habe ich auch noch nicht erlebt......

Timebook 
Aprikosen trocknen in der Sonne
bereits getrocknete Aprikosen
me, Arsch, Jeff
 


Freitagabend (13.01.) war das ganze Hostel, oder das was davon über ist, im Renmark Club. Wie üblich bis zum Ende da gewesen....2 Uhr....time to go....lächerlich!
Samstag Sachen gepackt, ein Auto in Berri angeschaut. Innen gecheckt, außen gecheckt, ein paar Teile sind erneuert worden in den letzen Wochen, Probe gefahren, soweit alles gut. Nummernschild auf Finanzierung und Diebstahl per Telefon überprüft, mehr oder weniger alles in Ordnung. Einziges Problem. Tankdeckel fehlt. Also das Teil, das man von innen im Auto öffnet und dann aufgeht. Zum Fordhändler, der hatte keins und Ford produziert es auch nicht mehr. Also zum Schrotthändler, der hatte einen. Bei der Bank vorbei und 2000AUD abholen. Eine Sache wollte ich dann doch noch überprüfen. Kann man das Auto überhaupt abschließen?! Denn der Typ hat das nie abgeschlossen. Wie sich herausstellte war es ein Glücksspiel, ob sich das Auto abschließen lässt oder nicht. Oma (Besitzerin) und Enkel wurden daraufhin etwas nervös und ungeduldig, ob ich das Auto denn jetzt nicht kaufen würde? Ähhhhm nein. Mein ganzes Zeug wird in der Karre sein, da sollte der Schließmechanismus schon zuverlässig funktionieren. Würden sich melden. Blieb beim würden. War auch nicht anders zu erwarten. Habe dann ein Auto von Wayne ausm Hostel gekauft. Der aus verschiedenen Gründen 4 Autos besaß, jetzt nur noch drei. Also bin ich jetzt Besitzer eines 1994 Mitsubishi Verada V6 3.0l Limousine. Knappe 300.000km gelaufen, das Automatikgetriebe spinnt auch schon mal rum, Bleibt aus Sicherheitsgründen im dritten Gang. Gangwechsel Fehlanzeige. Ist beim Stopp & Go bestimmt äußerst spritsparend. Der alten Lady sei es verziehen. Eine Mechaniker würde wohl zum Getriebewechsel raten. Aber das dürfte , wenn man den Kaufpreis von 1800AUD heranzieht, wohl eher Sinn frei sein. So lange es....ähhh sie fährt.


Was ist sonst noch so in der ersten Januarhälfte passiert?


Unsere estnischen Freundinnen Tiina und Landa haben Renmark verlassen, um zurück nach Tallin zu fliegen (4-5 Zwischenstopps :))und ihre Reisepässe zu verlängern. Lustige Zeitgenossen die beiden.
Bevor alle Einwohner von Room No. 6 (alles Koreaner) das Hostel verlassen haben, meinte irgendwer, dass er einen neuen Haarschnitt braucht. Irgendwie hatten alle, außer Jeff, der hat eh keine Haare, einen neuen Haarschnitt. Ich hatte zum falschen Zeit den Hinterhof betreten. So bekam ich dann als letzter auch einen neuen Haarschnitt bekommen. Ich hasse Gruppenzwang ;)
Friseur war ein 18-jähriger Franzose ohne jegliche Berufserfahrung. Da es inzwischen dunkel war und die Mücken begannen mich auf zu fressen, verlegten wir die Aktion ins Männerbad. Hier hatten bereits 8 Jungs nach ihrem unfreiwilligen Friseurtermin geduscht, so dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch waren. Erstmal Bier :)


Saaaaaaalat
gefolgt von einem Cookie-Marzipan-Burger


Abschluss BBQ
Back to Adelaide
  





Goodbye Jeff  


Ja leider musste ich mich jetzt nach mehr als 4 Monaten reisen mit Jeff von ihm verabschieden. Kennen gelernt haben wir uns ja schon mitte Juni in Darwin! Mit ihm zu reisen war echt top. Mega unkompliziert und wir hatten ne Menge Fun. Würde jederzeit wieder mit ihm auf Touren gehen. Aber vor erst trennen sich unsere Wege! Vielleicht trifft man sich ja in New Zealand wieder.

Nachtrag, P.S., P.P.S usw.
Ersten sorry für die schlechte Bildqualität, da hat sich wohl was an den Einstellungen geändert beim IrfanView. Beim nächsten mal hoffentlich wieder besser:)


Inzwischen bin ich wieder in Adelaide und werde morgen nach Melbourne via Great Ocean Road aufbrechen und für etwa 2-3 Tage unterwegs sein. Da im Augenblick, die Australian Open sind in Melbourne sind Hostels scheiße teuer. Deswegen werde ich wahrscheinlich außerhalb der City auf Campingplätzen schlafen bis zum 23./24.01. Denn am 25.01. werde ich um 18 Uhr von Melbounre nach.Christchurch, Neuseeland fliegen.

Reiseberichte von allem was fehtl, werden hoffentlich irgendwann mal nachgereicht.

Bis dahin
Olli

4 Kommentare:

  1. Hallo Olli,

    die letzten werden die ersten sein, es stimmt.
    Normalerweise sind andere immer schneller mit den Kommentaren, aber wie es scheint, bin ich heute mal am ehesten up to date:-)
    Ich muss schon sagen, kannst wirklich stolz auf dich sein. Bevor du losgeflogen bist, hast du noch gesagt, dass du die Arbeit auf der Farm nur mal ausprobieren möchtest und wahrscheinlich nicht lange dort bleiben wirst, aber jetzt hast du ein Viertel deiner Reisezeit dort geschuftet.
    Wenn du deinen nächsten Bericht schreibst, kannst du uns ja mal ein größeres Foto mit deiner neuen Frisur einstellen:-)
    Ich wünsche dir noch viel Spaß die nächsten Tage und vor allem dann in Neuseeland.
    Viele liebe Grüße

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  2. Hallo Olli,
    habe heute Mittag mit Benni mal die letzten tollen u. lustige Berichte von dir gelesen. So viel wie dort, hast du in den letzten 19 Jahren nicht gearbeitet, oder ?? HI HI ! Wir sind stolz auf dich u. hoffen, daß dein Körper jetzt nicht auf Obstentzugserscheinungen reagiert. Wir wünschen dir auf deine Reise nach Neuseeland viel Spaß u. erhole dich dann mal und genieße die hoffentlich tolle Landschaft. hier in Neuss heute (Donnerstag) Dauerregen bei ca. 8 Grad ! SUPER !! Seit Januar hat das RomaNEum geöffnet u. es findet dort der Musikunterricht statt. Pia ist heute nach der Schule direkt dorthin und läßt dich bestimmt herzlich grüßen. Alles Gute und allzeit gute Fahrt mit dem "neuen" Auto.
    Grüße aus Selikum von der Putentante nebst Family !!
    P.S. Schön, daß die Weihnachtspost angekommen ist !!!

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  3. Hi Nolli, der in Begleitung einer Lady!

    Aus aktuellem Anlass fange ich heute mit Bauernregeln für gutes Hören an:

    Sind die Haare kurz geschoren
    Verstopfen sie nicht Deine Ohren!

    Egal wie man es dreht, es ist halt so:
    Besser hört der Nicht-Mehr-Mattenjo!

    In so fern war es clever den letztenvorderdeutschengrenzefragezeichen Friseur zu nutzen! Und die Motive für die Schur spielen keine Rolle. Schließlich lautet Bauernregel 148:

    Ob mit Einsicht oder Dank Gruppenzwang,
    Hauptsache die Haare sind nicht mehr lang!

    Du hast Deinen Kumpel Jeff gegen eine Lady getauscht. Das hat Auswirkungen auf Deine Umgangsformen. Dein Bauernregelknigge hilft Dir gerne weiter:

    Möchtest Du mit einer Lady reisen
    musst Du Dich als Gentleman erweisen!

    Witze unter jeglicher Gürtellinie gemacht
    sind in Anwesenheit einer Lady nicht angebracht!

    Beziehungsweise deutlicher formuliert:

    Das reißen von irgendwelchen Zoten
    ist in Gegenwart von Ladys streng verboten!

    Weiter weisen Bauernregeln auf die finanziellen Auswirkungen hin:

    Das Reisen mit einer Lady ist zwar klasse,
    schont aber leider nicht die Reisekasse!

    Zeigt die Lady zwischendurch Allüren,
    kann das zu höheren Ausgaben führen!

    Bauernregeln gelten ebenso für die alltäglichen …

    Auch wer viel arbeitet hat Gott sei Dank
    meistens alle Tassen im Schrank!

    (Sollte Dir ob der vielen Arbeitsstunden doch die eine oder andere fehlen (Ich habe einen PE und verzichte in diesem Fall selbstverständlich auf die „Scheibenwischer“- und/oder „Vogel“-Geste.), schafft meine Freundin, die Bibi, schnell Abhilfe:
    Ene mene Nolli im Glück,
    alle Tassen in den Schrank zurück!
    Hex, hex!)

    … und weniger erfreulichen Dinge im Leben eines Backpackers!

    Ist die Renteneinzahlung ausgefallen
    musst Du als Senior den Gürtel enger schnallen!

    Dem kannst Du Dich mit dem beliebten Tipp des Tages (ganzfestdiedaumendrück) entgegenstemmen:

    Ausgefallene Rentenzahlungen auf jedem Fall versuchen
    nachträglich auf der Habenseite zu verbuchen!

    Der Bruder der … und Gründer der … wünscht Dir für Deine weiteren Abenteuer Down Under:

    Ne Lady die sich zuverlässig schickt
    und auf der Great Ocean Road nicht zickt!

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  4. Lieber Oliver,
    73,5 Std. pro Woche arbeiten, das ist wirklich eine tolle Leistung, auf die Du stolz sein kannst. Wir sind auch ganz stolz auf Dich. In Germany ist das zwar auch verboten, per Gesetz natürlich, aber Down Under ist ja weit weg und man will oder muß schließlich überleben. Es ist wirklich unerhört, wenn für harte Arbeit nicht korrekt geleistet wird. Hauptsache die Auftraggeber haben Ihre Taschen voll. Was hat der Besuch beim Finanzamt in Adelaide gebracht? Viel Glück auf der Fahrt mit der Lady nach Melbourne. Nicht das Du bei den Australien-Open noch als Balljunge tätig wirst, um noch das Geld für den Flug nach Christchurh auf der Südinsel von Neuseeland zu verdienen. Leider ist ja in Christchurch durch die Erdbeben Vieles zerstört worden. Hoffentlich ist es für Dich nicht zu enttäuschend, weil noch vieles kaputt ist. Wir hatten ja das Glück Christchurch von seiner schönsten Seite kennenzulernen. In diesem Sinne liebe Grüße von Opa und Oma V.

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