Montag, 3. Oktober 2011

SA - The Festival State


Nachdem das mit der Bahn eher weniger erfolgreich war, konnten wir Alice Springs dann endlich Dienstagmorgen verlassen. Der von uns erwartete Bus war zwar kein Bus sondern ein verlängerter Toyota Land Cruiser mit insgesamt 13 Sitzplätzen. 
Mit den beiden Tourguides und und drei weiteren Mitreisenden konnte die Fahrt losgehen. Gott seid Dank waren wir nur fünf Leute hinten, sonst wäre das ziemlich eng geworden. Eigentlich bietet das Unternehmen 11-tägige Touren von Adelaide – Flinders Ranges - Red Centre – Alice Springs an. Auf dem Rückweg geht es dann in zwei Tagen mit einer Übernachtung in Coober Pedy zurück in die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia. Morgens um 6:30 Uhr wurden wir abgeholt und die Reise konnte los gehen. Immer schön entlang des Stuart Highway (Herr Stuart war der erste, der Annoirgendwas von Adelaide nach Darwin einmal quer durch die Wüste getravelt ist. Ohne Auto und ohne Ghan. Der Kerl hat noch ein paar andere Expeditionen unternommen und auf all seinen Reisen ist wohl keiner seiner Mitreisenden ums Leben gekommen. Was, wenn man sich mal überlegt, welchen Teil Australiens er sich ausgesucht hat, ziemlich bemerkenswert ist, wie ich finde.) Auf halber Strecke betrat ich dann den dritten Bundesstaat auf meiner Reise: South Australia! Fotos machen, einsteigen, weiter fahren. 
Grenzübertritte
Die Vegetation ist weiterhin recht karg und wenig abwechslungsreich. Bei 90km/h wird Kilometer um Kilometer abgerissen. Erst wenn man hier lang fährt kann man zumindest halbwegs begreifen, wie gigantisch groß dieses Land ist. Gegen Nachmittag erreichen wir Coober Pedy. 700 Kilometer entfernt von Alice Springs. Coober Pedy ist auch eine Hauptstadt. Sie ist „Opal-Hauptstadt der Welt“. Wohl 70% der weißen Opale weltweit werden in der Umgebung von Coober Pedy gefunden. 

 
Das ist auch der einzige Grund warum hier Menschen freiwillig „leben“. Eigentlich ist dieser Ort vollkommen Lebensfeindlich. Temperaturen von bis zu -2° im Winter bis knappe 50°C im Sommer. Den Niederschlag kann man fast vernachlässigen.Und trotzdem dürfte Coober Pedy wohl die Stadt mit der geringsten Anzahl an Klimaanlage pro Einwohner sein in Australien. Denn die meisten Einwohner Leben in Höhlen! Ja Höhlen! Back to the roots. Das ganze hat einen simplen Grund, um mal zurück zur AirCon zu kommen. Die Temperatur beträgt das ganze Jahr über 22°C. Egal wie warm oder kalt es draußen ist. Man spart also ne Mege Strom. Unser Unterkunft ist eine solche besagte Höhle. Dazu später mehr. Nach der Ankunft nehmen wir an einer Führung teil, die zeigt wie man früher und heute dort gelebt und gearbeitet hat. Eher unspektakulär. Und weil man ja noch ein bisschen Geld verdienen möchte, endet die Führung im Verkaufsraum. So und jetzt mal ganz im Ernst?! Warum gibt man für so ein hässliches buntes Steinchen so viel Geld aus? Wahrscheinlich fehlt mir dazu das passende Chromosom um das ganze so halbwegs verstehen zu können.
Schlafzimmer in den Anfängen des Höhlezeitalters in Coober Pedy
Nach der Führung hat sich der Wind wieder ein wenig beruhigt und der Sandanteil in der Luft hat drastisch abgenommen. Auf dem Weg die nähere Umgebung zu erkunden, komme ich nicht besonders weit. Vom nächsten Sandhaufen schallt es „Ich muss durch den Monsun“ herab. Wie sich herausstellt stammt diese Interpretation von einer Gruppe Austauschschüler/innen aus Deutschland, die auf der Reise ins Red Centre sind. 
Abendessen gibt es in der örtlichen Pizzeria. Jeff und ich müssen nach dem Essen auf der Suche nach einer Bar feststellen, dass man in Coober Pedy, bis auf ein paar keifende Aborigines, um neun schon im Bett liegt. Also zurück zu unserer Höhle......
Moderne Höhlengruppenunterkunft

2 Kommentare:

  1. Lieber Oliver,
    das war ja für Dich eine ereignissreiche Woche.
    Wir haben es gestern am Sonntag nicht geschafft Deine ausführlichen Berichte mit Bildern zu lesen und zu kommentieren. Das machen wir heute am Feiertag, Tag der Deutschen Einheit, um so lieber. Es war für uns sehr schön etwas mehr von Ayers Rock zu erfahren, auch wenn für Dich die 12 Kilometer Umrundung sehr anstrengend war. Das man in Höhlen leben kann, hätten wir uns in der heutigen Zeit nicht vorstellen können, aber es war ja für Dich und Deine Mitstreiter ein besonderes Erlebnis. Wir allerdings ziehen ein schönes Hotelzimmer vor. Opale sind im Rohzustand sicher nicht so schön, aber geschliffen um so schöner, die in Sydney damals reichlich angeboten wurden. Nun bleibt uns nur noch Dir eine schöne Woche zu wünschen mit lieben Grüßen von Opa und Oma V. Vor allem hoffen wir, dass Du weiterhin gesund bleibst und noch viel unternehmen kannst.

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  2. Hi Nolli, der sich in Höhlen einigelt!



    Eins, zwei, drei im Sauseschritt
    eiltest Du durch Australiens Mitt’.
    Erkundest Du die Ostküste genauso schnell
    bist Du zur Goldhochzeit an der richtigen Stell’,
    doch vorher teilt Dir Bauer Schmitt,
    noch bekannte Bauernregeln mit:



    Wenn der Bauer durch die Wüste muss,
    nimmt er auf keinem Fall den Bus!



    Der Opal nur geschliffen und poliert
    durch buntes Farbenspiel fasziniert!



    Deutsche Schülerinnen gibt’s hier massenweise,
    zum kennenlernen brauchst Du keine Australienreise!



    Mit dem beliebten Tipp des Tages:



    Du könntest Deine Fabrik in die Erde bauen,
    dann wird Du weist schon was nicht so schnell tauen!



    verabschiedet sich der Bruder der … und Gründer der …

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