Nachdem das mit der Bahn eher weniger
erfolgreich war, konnten wir Alice Springs dann endlich
Dienstagmorgen verlassen. Der von uns erwartete Bus war zwar kein Bus
sondern ein verlängerter Toyota Land Cruiser mit insgesamt 13
Sitzplätzen.
Mit den beiden Tourguides und und drei weiteren
Mitreisenden konnte die Fahrt losgehen. Gott seid Dank waren wir nur
fünf Leute hinten, sonst wäre das ziemlich eng geworden. Eigentlich
bietet das Unternehmen 11-tägige Touren von Adelaide – Flinders
Ranges - Red Centre – Alice Springs an. Auf dem Rückweg geht es
dann in zwei Tagen mit einer Übernachtung in Coober Pedy zurück in
die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia. Morgens um 6:30 Uhr
wurden wir abgeholt und die Reise konnte los gehen. Immer schön
entlang des Stuart Highway (Herr Stuart war der erste, der
Annoirgendwas von Adelaide nach Darwin einmal quer durch die Wüste
getravelt ist. Ohne Auto und ohne Ghan. Der Kerl hat noch ein paar
andere Expeditionen unternommen und auf all seinen Reisen ist wohl
keiner seiner Mitreisenden ums Leben gekommen. Was, wenn man sich mal
überlegt, welchen Teil Australiens er sich ausgesucht hat, ziemlich
bemerkenswert ist, wie ich finde.) Auf halber Strecke betrat ich dann
den dritten Bundesstaat auf meiner Reise: South Australia! Fotos
machen, einsteigen, weiter fahren.
Grenzübertritte |
Die Vegetation ist weiterhin recht
karg und wenig abwechslungsreich. Bei 90km/h wird Kilometer um
Kilometer abgerissen. Erst wenn man hier lang fährt kann man
zumindest halbwegs begreifen, wie gigantisch groß dieses Land ist.
Gegen Nachmittag erreichen wir Coober Pedy. 700 Kilometer entfernt
von Alice Springs. Coober Pedy ist auch eine Hauptstadt. Sie ist
„Opal-Hauptstadt der Welt“. Wohl 70% der weißen Opale weltweit
werden in der Umgebung von Coober Pedy gefunden.
Das ist auch der einzige Grund warum
hier Menschen freiwillig „leben“. Eigentlich ist dieser Ort
vollkommen Lebensfeindlich. Temperaturen von bis zu -2° im Winter
bis knappe 50°C im Sommer. Den Niederschlag kann man fast
vernachlässigen.Und trotzdem dürfte Coober Pedy wohl die Stadt mit
der geringsten Anzahl an Klimaanlage pro Einwohner sein in
Australien. Denn die meisten Einwohner Leben in Höhlen! Ja Höhlen!
Back to the roots. Das ganze hat einen simplen Grund, um mal zurück
zur AirCon zu kommen. Die Temperatur beträgt das ganze Jahr über
22°C. Egal wie warm oder kalt es draußen ist. Man spart also ne
Mege Strom. Unser Unterkunft ist eine solche besagte Höhle. Dazu
später mehr. Nach der Ankunft nehmen wir an einer Führung teil, die
zeigt wie man früher und heute dort gelebt und gearbeitet hat. Eher
unspektakulär. Und weil man ja noch ein bisschen Geld verdienen
möchte, endet die Führung im Verkaufsraum. So und jetzt mal ganz im
Ernst?! Warum gibt man für so ein hässliches buntes Steinchen so
viel Geld aus? Wahrscheinlich fehlt mir dazu das passende Chromosom
um das ganze so halbwegs verstehen zu können.
Schlafzimmer in den Anfängen des Höhlezeitalters in Coober Pedy |
Nach der Führung hat sich der Wind
wieder ein wenig beruhigt und der Sandanteil in der Luft hat
drastisch abgenommen. Auf dem Weg die nähere Umgebung zu erkunden,
komme ich nicht besonders weit. Vom nächsten Sandhaufen schallt es
„Ich muss durch den Monsun“ herab. Wie sich herausstellt stammt
diese Interpretation von einer Gruppe Austauschschüler/innen aus
Deutschland, die auf der Reise ins Red Centre sind.
Abendessen gibt
es in der örtlichen Pizzeria. Jeff und ich müssen nach dem Essen
auf der Suche nach einer Bar feststellen, dass man in Coober Pedy,
bis auf ein paar keifende Aborigines, um neun schon im Bett liegt.
Also zurück zu unserer Höhle......
Moderne Höhlengruppenunterkunft |
Lieber Oliver,
AntwortenLöschendas war ja für Dich eine ereignissreiche Woche.
Wir haben es gestern am Sonntag nicht geschafft Deine ausführlichen Berichte mit Bildern zu lesen und zu kommentieren. Das machen wir heute am Feiertag, Tag der Deutschen Einheit, um so lieber. Es war für uns sehr schön etwas mehr von Ayers Rock zu erfahren, auch wenn für Dich die 12 Kilometer Umrundung sehr anstrengend war. Das man in Höhlen leben kann, hätten wir uns in der heutigen Zeit nicht vorstellen können, aber es war ja für Dich und Deine Mitstreiter ein besonderes Erlebnis. Wir allerdings ziehen ein schönes Hotelzimmer vor. Opale sind im Rohzustand sicher nicht so schön, aber geschliffen um so schöner, die in Sydney damals reichlich angeboten wurden. Nun bleibt uns nur noch Dir eine schöne Woche zu wünschen mit lieben Grüßen von Opa und Oma V. Vor allem hoffen wir, dass Du weiterhin gesund bleibst und noch viel unternehmen kannst.
Hi Nolli, der sich in Höhlen einigelt!
AntwortenLöschenEins, zwei, drei im Sauseschritt
eiltest Du durch Australiens Mitt’.
Erkundest Du die Ostküste genauso schnell
bist Du zur Goldhochzeit an der richtigen Stell’,
doch vorher teilt Dir Bauer Schmitt,
noch bekannte Bauernregeln mit:
Wenn der Bauer durch die Wüste muss,
nimmt er auf keinem Fall den Bus!
Der Opal nur geschliffen und poliert
durch buntes Farbenspiel fasziniert!
Deutsche Schülerinnen gibt’s hier massenweise,
zum kennenlernen brauchst Du keine Australienreise!
Mit dem beliebten Tipp des Tages:
Du könntest Deine Fabrik in die Erde bauen,
dann wird Du weist schon was nicht so schnell tauen!
verabschiedet sich der Bruder der … und Gründer der …