Donnerstag, 12. Mai 2011

Dienstag und Mittwoch

Noch ein paar Bilder zum letzen Beitrag:
gepacktes Auto in Perth



Erster Morgen

Känguruhrouladen im Kochtopf
Nachdem ich den letzten Beitrag vorgeschrieben hatte, und das erste Campingfrühstück verputzt hatten, nahmen wir uns dem Thema Geschirr an. Dieses war uns nämlich von unseren Vorbesitzern nicht gerade sauber hinterlassen worden. Also schnapte ich mir eine der großen Plastikkisten, die es auch mal nötig hatte mit Wasser in Kontakt zu kommen, und ging die paar Meter zum Moore River herunter, um genau dies zu ändern. Der Moore River ist, also zumindesten an der Stelle unserers Campingplatzes alles andere als ein River sondern eher ein winziges Bächlein. Mit einer sauberen Kiste halbvoll mit Moore-River-Wasser ging es zurück zum Platz. Mit einem Schuss Spüli konnte die Schaum/Spülparty von Tellern, Töpfen, Pfannen und Co. beginnen. Während dessen schmorrte die beiden Känguruhrouladen auf dem Gaskocher in einer Karotten-Zwiebel-billig-Wein-Sud für den Abend. Gegen 12 Uhr machten wir uns mit neu gepacktem Auto und sauberen Geschirr auf weiter Richtung Norden. Telefonsich versuchten wir uns mit einem weiteren Zivikollegen auf einem Campingplatz für den Abend zu verabreden.
Die Straße führte entlang des indischen Ozean vorbei an weißen Sanddünen und rotem Wüstensand. In Lancelin verließen wir die Landstraße und fuhren Richtung Strand. Der erste Strand war allerdings voll von Algen und eher weniger schön. Zwei Australier erklärten uns den Weg zu einem schöneren und wiesen uns dezent daraufhin, dass wir zudem zu spät gekommen seien, da vor wenigen Minuten noch Delfine in der Bucht zu sehen waren. Wir entschlossen ein paar Minuten zu warten, in der Hoffnung sie würden noch einmal auftauche, Allerdings blieb das einzige was auftauchte ein paar „Fliegende Fische“. Also machten wir uns auf zu dem beschriebenen Strandabeschnitt. Ein Träumchen: Feiner, weißer Sandstramd mit ein paar Wellen. Diese luden dazu ein, die mit dem Auto erworbenen Bodyboards auszuprobieren. Also raus aus den Klamotten und rein ins Wasser. Mit den Boards unter den Armen kämpften wir uns durch doch schon relativ hohe Wellen. Was ein Spaß. Und das in der Mittagssonne. Wenn das die Eltern sehen würden :). Also wieder raus, abduschen und die Sonnencreme drauf. Übrigens noch die 50er aus Deutschland. Hier bekommt man nämlich nur 30er, die zudem, wie könnte es anders sein nicht gerade billig ist. Inzwischen besitzen wir eine 1Literpackung im praktischen Seifenspender.
Mit Salzwasserresten zwischen den Zähnen ging es zurück auf die Straße, um noch ein paar Kilometer gutzumachen. Wieder entlang von roten Sand auf der rechten und roten Sand auf der linken Seite. Man könnte auch sagen nichts gefolgt vom nichts. Unser super Straßenatlas verrät uns, dass wir, um zu dem verabredeten Campingplatz zu kommen, an den Pinnacles vorbeimüssen. Da diese in jemdem Reiseführer stehen statten wir ihnen auch einen Besuch ab. Mit 11AUD Eintritt für das Auto uns eine Bewohner ist man dabei. In der prallen Sonne standen wir nun in der Wüste umgeben von Steinen, die aus der Erde kommen, und nicht beklettert werden dürfen. Zwar irgendwie ein ulkiges Bild, aber ehrlich gesagt, jetzt nicht so spektakulär. Aber jetzt kann ich sagen, dass ich mal da war sie bestaunt habe.




Der musste einfach fotografiert werden :)

Wieder zurück auf der Straße spulten wir weitere Kilometer ab. Um den Ratschlag „jede Tankstelle mitzunehmen“ der man begegnet zumindest so halbwegs gerechet zu werden, hielten wir bei 300 gefahrenen Kilometern seit der ersten Tankfüllung in Perth in einer Ortschaft an kauften ein paar frische Sachen im Supermarkt ein und tankten dann auch das erste Mal im „Outback“. Die Tankstellenfrauen befragten wir dann auch zu unserem Kühlboxenproblem. Denn eine Kühlbox ohne Kühlung ist eher suboptimal. Sie erklärte uns, dass man an eigentlich jeder Tankstelle Tüten mit Eiswürfeln bekommt. Meistens 3,5kg Säcke und diese je nach Ausßentemperatur auch zwei Tage oder länger halten. Also verließen wir die Tankstelle mit nun wieder vollem Tank und einem „Eissack“ in der Kühltruhe Richtung Campingplatz.
Auch an diesem Tag fuhren wir an dem Platz ersteinmal vorbei, da dieser lediglich durch ein Schild in der Größe eines deutschen Straßennamenschildes angekündigt wurde.
Dort angekommen und von unserem alten Zivikollegen in Empfang genommen hieß es Zelt aufbauen und Luftmatratze aufpusten. Denn noch eine Nacht im Kofferraum kam nicht in Frage!!
Zur Belohnung gab es dann zu frischen Nudeln die Känguruhrouladen. Vielen Dank an dieser Stelle an Koch Martin :).

Känguruhrouladen mit Nudeln


Der Mittwoch begann mit aufräumen des Zeltplatzes und anschließendem Frühstück bei leicht windigen Wetter. Die Cornflakes hielt es nur schwer in ihrer Schüssel. Anschließend trennten sich unsere
Wege wieder. Unser Kollege fuhr mit seinen Begleitern nach Perth weiter und wir setzten unsere Reise gen Norden fohrt. Dabei machten wir eigentlich nur einen Stop in Geraldton, da wir erstens eine Toilette und zweitens eine Dusche suchten. Allerdings fanden wir nur erstes. Bei einem Besuch eines Target-Supermarktes kauften wir zwei neue Luftmatratzen, da unsere auch in der letzten Nacht nicht dicht hielt. Weitere Anschaffungen waren ein 10l Wasserkanister und neue Cookies :).

Martins Kamera filmt zweitweise unsere Strecke

Mit neuen Elan ging es dann weiter Richtung Kalbarri, um dort kurz vor dem Nationalpark auf einem Campingplatz zu übernachten. Die Tatsache, dass dieser Platz inklusive Stromanschluss 25 AUD für uns beide kostet, konnte uns nicht abschrecken, denn laut Karte, hatte er eine Dusche, die wir auch dringend nötig hatten. Bevor wir uns dieser allerdings zuwenden konnten musste das Zelt aufgebaut und die neuen Luftmatratzen ausprobiert werden. Eigentlich nicht schwer. Allerdings wurden jedem Camper ziemlich genau siebenundachtizigmillionen Fliegen zugeteilt. Meeeeega ätzend. Zwei Moskitonetze, die man über den Kopf ziehen konnte und noch von unseren Vorbesitzern stammten, erleichteren die Sache erheblich, da man nicht ständig Fliegen aus Ohren, Nase und Augen wieder herausholen musste. Das Zelt stand dann auch recht fix, trotz geborstener Fiberglasstange, und wurde mit Auto und Boden gut befestigt. Gott sei Dank, sonst wären wir heute Nacht mit Zelt entweder weggeflogen oder aber die Zeltstangen wären komplett kaputt gegangen. Wenigstens die neuen Luftmatratzen hielten. Zum Abendessen gab es dann Pasta mit Brokolli-Knoblauch-Tomaten-Wallnuss-Zwiebel-Sauce. Der Tag wurde abgerundet durch zwei Känguruhs, die über den Zeltplatz stolperten und einem fantastischen Sonnenuntergang.





Heute geht es dann in den Kalbarri Nationalpark und seinem Canyons.


P.S. Der erste Teil des Blogs ist gestern im dunkeln entstanden, der zweite kurz vorm hochladen, unter Palmen voll mit Papageien sitzend. Doppelte Erzählungen oder ungemein sinnlose Sätze bitte ich zu entschuldigen. Außerdem fördert es euer kreatives Denken ;)

P.P.S. Ich stelle gerade fest, dass man Känguruh ohne h schreibt. Also denkt euch das h am Ende weg!

5 Kommentare:

  1. Hallo Oliver,
    ein wirklich ausführllicher Bericht und tolle Fotos, da kann man ja echt neidig werden. Gerne verzichten kann ich selbstverständlich auf den Fliegenschwarm, Ihr seid scheinbar sehr beliebt. Ein Hinweis an alle Mitblogger Fotos mit Moskitonetz findet Ihr auf der Internetseite von Martin.(schoberlicious.com) Diese tollen Impressionen wollte uns unser Nolli wohl vorenthalten. Mein Aufruf an alle Leser einfache Kochrezepte zuschicken hat sich wohl erledigt. Wo bekommt man schon Kängururouladen oder aber Brokkoli-Knoblauch-Tomaten-Wallnuss-Zwiebel-Sauce. Ich hoffe für uns, Du hast Dir gemerkt wie diese Köstlichkeit zubereitet wird, sodass Du es in knapp einem Jahr zuhause nachkochen kannst. Selbstverständlich für alle Deine Freunde mit gutem Geschmack. Sicher bist Du gerne der Hilfsarbeiter (Spüldienst), wenn man dafür ein gutes Essen auf den Teller bekommt. Übrigens Deine Post ist gestern angekommen. Vielen Dank!!!! Liebe Grüße Uvo

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  2. Was für ein Bericht...
    Mit solchen Erfahrungen können wir hier leider nicht mithalten, aber um eins beneide ich dich definitiv nicht: die fehlende Dusche;-)

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  3. Sehr geil is ja die Fliege beim ersten Sonnenuntergangsfoto :-)!!

    LG aus Köln

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  4. Novaesialisa und Wibamanni13. Mai 2011 um 02:43

    Reisen mit Privatkoch, hallo Olli, clever eingefädelt! Da kontest du die Magerkost der ersten Tage gut verwinden.Und wenn der köstlich Bratenduft auch das sonstige Duftpotpourri (nur hi und da vereinzelt, verstreute Duschen)überlagert, um so besser. Wir sind da ja auch total Uvos Meinung, du kannst bei dieser Kochbildungsreise nur dazu lernen, um nach deiner Reise deine große Familie, besonders die....und deine Freunde zu einem Event ( Oliver kocht, wir feiern )einzuladen.
    Wann gibts den gegrillten Fisch auf jungem Dünstgemüse mit Magnumpfefferminzsoße ?
    In diesem Sinne gute Nacht...bestimmt der Mond heut wieder lacht....
    Dieses Sprüchlein klein und fein
    schrieb das Kompetenzzentrum Wöllihausen rein...

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  5. Hallo Oliver, da Dein Beitrag aus unerklärlichen Gründen ( der von Martin auch)für einen Tag auch dem Blog verschwunden war, hier nochmal mein Eintrag zumindestens so ähnlich. (An dieser Stelle auch herzliche Grüße an Lukas aus Köln,er fand die Fliege auf dem Sonnenuntergangsfoto, an Sabine, die auf alles verzichten kann, nur nicht auf die Dusche und an die Tante, deren Kommentare leider auch verschwunden sind.)Die Bilder sind einfach toll. Hier nochmal der Hinweis an alle Leser unbedingt die Seite von Martin zu besuchen. (schoberlicious.com) denn er veröffentlicht wudervolle Bilder zum Thema: "Ich bin total beliebt, wie kann ich mich schützen". Mein Aufruf an alle Mitblogger einfache Kochrezepte unserm Nolli zukommen zu lassen hat sich wohl erledigt. Bei ihm gibt es so Köstlichkeiten wie Kängururoulanden und Brokkoli-Knoblauch-Tomaten-Wallnuss-Zwiebel-Sauce. Da kann man nur sagen guten Appetit. Ich denke Oliver hat sich die Zubereitung gemerkt und wird diese herrlichen Gerichte in knapp einem Jahr hier in Neuss für alle seine Verwandten und Freunde mit gutem Geschmack nachkochen. Ich freue mich heute schon darauf. Bis dann Uvo

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