Montag, 16. Mai 2011

Donnerstag 12.05

Nachdem ich den letzten Post online gestellt hatte, ging es nach einem Zwischenstopp bei der örtlichen Tankstelle aus dem Ort Kalbarri raus über die Landstraße Richtung National Park. Dort gibt solle einen Aussichtpunkt geben, von dem man aus über einen Canyon steht, der von dem Muchsison River in den Fels gegraben wurde. Daneben hat man einen top Ausblick über die Landschaft. Einziger Hacken an der Sache: Man muss über einen 30km langen unbefestigen Weg fahren. Dieser ist zwar auch für nicht Allradfahrzeuge zugelassne, allerdings ist das Ganze ziemlich haarsträubend gewesen. Ums kurz zu machen. Wenn an unserem Auto etwas nicht in Ordnung gewesen wäre, dann hätten wir es gestern auf dieser Piste in der Mittagshitze zu spüren bekommen. Wie gesagt, hätte. Unser fahrbarer Untersatz hielt jeder Spurrille, jedem Schlagoch und jeder Menge Staub stand. Es war zwar eine sehl holprige Angelegenheit und mit einem 4WD würde es ne Menge Spaß machen diesen Sandhighway zu befahren, aber dazu reichte bekanntlicherweise ja das Budget nicht. Egal nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen wir am Parkplatz zum „Loop“ an. Schon auf dem Parkplatz konnte man erahnen, was einen erwartet neben dem Gefühl irgendwo in der Wüste zu stehen. Mal wieder eine ganze Menge Fliegen!!!! 

Meine Wenigkeit in einem dieser modischen Outfits

Dazu ein kurzer Exkurs: Erstens die blöden Viecher sind überall. Allerdings interessiert sie unser Essen, Gott sei Dank, nur peripher. Zucker, Nutella, Brot, Nudeln, Butter. Alles egal. Hauptsache ein Nasenloch eines Homo sapiens sapiens. Der Homo sapiens sapien tragt das sapiens in diesem Falle nicht umsonst in seinem Namen und ist das daher auf die geniale Idee gekommen so ein Netz zu erfinden, welches man sich über den Kopf zieht; und so rennen hier 2/3 der Menschen mit diesen Teilen rum. Der andere Teil hat nur ein sapiens im Namen oder hat kein Geld mehr oder schlägt den größten Teil des Tages wild um sich. Ein paar Nachteile haben diese Netze dann aber doch. Man kann sich echt schlecht die Nase durch sie hindurch putzen und die Nahrungsaufnahem gestaltet sich ebenfalls etwas schwierig. Aber man kann ja nicht alles haben :). So Back to the topic.
Also raus aus dem Wagen, Netz übern Kopf und die 500m zu dem Aussichtspunkt schnaufen. Vorbei an Schildern, die eindrücklich darauf hinweisen, dass es hier bis zu 50°C warm werden kann und, wenn man den 8km langen Rundweg latschen will, mindestens drei Liter Wasser mitnehmen soll. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt kommen uns ein paar ältere Herrschaften entgegen, die diesen Ratschlag entweder nicht befolgt haben oder generell wild schnaufend und nach Luft schnappend durch die Weltgeschichte spazieren.

Also durch roten Wüstensand geht es zum Loop. Dort angekommen erwarten einen rote Felsen, die durch Wind und Wasser eigenartige Formen angenommen haben. Unter einem der Fluss und der Canyon, bis zum Horizont Buschland, das an den Trickfilm „Der König der Löwen“ erinnert. Nachdem wir dann auch die Szene, in der Rafiki den Neugeborenen Simba der versammelten afrikanischen Tierwelt zeigt, mit Flip-Flops nachgedreht hatten (mal schauen, wie ich das Video am Besten veröffentlich bekomme), ging es die 30km wieder zurück auf eine befestige Straße


Überlebeswichtig: Wasser uns Fliegennetz








. Bevor diese allerdings weiter entlangfuhren, unterzogen wir unserem Auto noch einen kurzen Rundum-Check, ob auch noch alles da ist wo es hingehört. Unter dem Eindruck, dass alles in Ordnung ist, ging es weiter durch bereits beschreibene Landschaftsbilder.

Den angepeilten Campingplatz erreichten wir planmäßig. Die Standardprozedur beherrschen wir nun schon im Schlaf, und das Zelt stand in Rekordzeit. Zum Abend gabs dann selbst gefüllte Wraps. Auf der Campingarea, mit Toilette (eher ein Plumsklo, das aus irgendeinem Grund übrignes fliegenfrei war), versammelten sich auch eine Menge „mobile Häuser“, die doppelt so lang sind wie deutsche Standardwohnmobile, und auf einem Anhänger noch ein Auto mit sich führen.
Besagtes behindertengerechte "Stille Örtchen"



Allerdings kann man da ja auch gleich zu Hause bleiben, da muss man ja nix mehr machen wenn man auf einem Campingplatz kommt.

Der nächste Tag beginnt. Freitag der 13. Zelt abbauen, alles verstauen, frühstücken, losfahren.Von unserem Nachtquartier, dass übrigens den schönen Namen „Nerrem Nerrem“ trägt geht es vorbei am Billabong Roadhouse Richtung Denham und Monkey Mia. 


Allerdings ein Roadtrain in der "Pubertät". Da geht noch mehr!

Im Outback immernoch billiger als in Good Old Germany


Finde den Fehler

Ein Abstecher von gut 150km, der durch das Weltkulturerbe Shark Bay führt. Es ist eigentlich alles wie gehabt. Das typische Outbackbild der letzen Tage inklusive dem ein oder anderen Kängurukadaver am Straßenrand, oder alternativ mitten auf der Straße. Dann liegen sie aber kurz vor Straßenkuppen, sodass man nicht erkennen kann, ob man jetzt ausweichen soll, oder lieber drüber fahren. Die Ausweichmethode hat bisher so am besten funktioniert. Sehr wagemutig sind dann noch Aasvögel, die wirklich erst im allerletzten Moment weg fliegen. Manchmal erst so spät, dass man sie vom Cockpit nicht mal mehr sehen kann und ein kleines holpern erwartet. Erstaunt stellt man dann fest, dass sich dann doch noch ein Vogel in die Luft erhebt. Die scheinen auf jeden Fall gut geübt zu sein und ein gutes Timing zu besitzen.
Eines des ersten Highlights wird dann doch schon ein Kilometer vorher angekündigt. Shell Beach. Wie der Name schon sagt, ein Strand aus Muscheln. Millionen....nein eher Milliarden von Muscheln geben diesem Strand diesen Namen nicht ganz zu unrecht. Es ist etwas unangenehm auf diesen Schalentieren barfuß bis zum Wasser zu laufen. Aber was muss, das muss. An solchen Punkten trifft man dann auch immer wieder Camper/Backpacker, die man entweder schon einmal an einer anderen Sehenswüdigkeit getroffen hat oder mit denen man auf dem selben Campingground genächtigt hat.

Weiter geht es auf der Straße nach Moneky Mia. In Denham einen etwas größeren Kaff, kaufen wir noch einmal Lebensmittel ein, u.a. wie wir später festestellen vier Bannen für 10AUD, und versuchen mal ins Internet zu kommen, allerdings gestalltet sich das in der westlichstens Ortschaft Kontinentalaustraliens etwas schwierig. Auch das Wäsche waschen gestaltet sich schwierig. Nach dem Waschgang riecht sie zumindest nach Waschpulver, aber sauber....naja wechseln wir mal das Thema.
Über das Wetter kann man im Zweifelsfall immer reden, und das sollte man an dieser Stelle auch kurz tun. Es war nämlich schon den ganzen Tag bewölkt und windig. Und der Wetterbericht verhieß nichts gutes. Als Schlafplatz hatten wir uns den Campingplatz in Monkey Mia ausgesucht. Mit 15AUD pro Person ist man dabei. Inklusive der Delfinfütterung am nächsten morgen. Denn hier leben wilde Delfine, die morgens gefüttert werden. Irgendwie ein Widerspruch oder nicht?! Egal das Zelt musste trotzdem aufgebaut werden. Wir hatten so unsere Zweifel, ob es diese Nacht überstehen würde. Denn der Wind bließ schon ordentlich und unser Zelt gab schon ordentlich nach. Vorsichtshalber machten wir im Auto etwas Platz um im Notfall dorthin flüchten zu können. Aber es hielt stand und außer ein bisschen Nieselregen blieb es auch trocken. Denn Regendicht ist unser Zelt auch nicht. Aber wer geht hier schon von Regen aus. Wir jedenfalls nicht.


14.05

Über den heutigen Tag gibt es nicht viel zu schreiben. Die Delfinfütterung fiel ins Wasser, da es erstens regnete und zweitens keine Delfine in die Bucht kamen. 
So waren sie für kurze Zeit zu sehen

Also hieß es schnell das Zelt einzupacken, in Ruhe in der “Küche“zu frühstücken und aufzubrechen. Zuerst ging es die gut 150 km zurück zum Brandhighway. Ein kurzer Zwischenstopp an der Zapfsäule und es konnte wieder zurück auf die Piste gehen. Eine Sache fiel aber direkt auf. Aus der Wüste, wo vorher auch schon (grünes) Gestrüpp rumstand, war jetzt eher eine grüne Savanne geworden. Ganz so wie man es aus bekannten Dokumentarfilmen über die afrikanische Steppe kennt. Der rote Sand war größtenteil verschwunden. Und damit es auch schön weiter grünt, schüttete es streckenweise aus Eimern. In einer der trockenen Fahrtabschnitte, hatten wir dann auch unseren ersten „Wildunfall“ zu beklagen. Neben gefühlt 10.000en von Insekten, die wir schon auf dem Gewissen hatten, kam jetzt auch noch ein Vogel hinzu. Er hockte, wie immer auf der Straße und erhob sich erst im letzten Moment. Einen Moment zu spät. So gab es ein dumpfes Geräusch auf dem unteren Teil der Windschutzscheibe und der Vogel, in der Größe eines Spatzes, „landete“ ziemlich gerupft hinter uns auf dem Highway. Bis auf den Vogel sind alle ok. 
Sie filmte in den letzten Tagen streckenweise unsere Fahrt

Auf der weiteren Reise nach Coral Bay geschah dann eigentlich nichts spannendes mehr. 

Geschlafen haben wir auf einem größeren Campingplatz, auf dem man dann auch mal wieder duschen konnte. Auch wenn es nur eine Salzwasserdusche war. Unser geflicktes Zelt, hielt auch dem andauernden Nieselregen in der Nacht stand und gilt für uns seit dem als wasserfest.

P.S. Auf Grund der Tatsache, dass mein Akku bald leer ist, war es das ersteinmal. Nur kurz zur Info: Wir haben bereits eine Nacht im Cape Range Nationalpark gepennt und werden noch eine Nacht hier bleiben und dann, je nach Wettersituation entscheiden wie es weitergeht. Es ist nämlich ziemlich durchwachsen. Heute Nacht hat es übrigens Gewittert und geschüttet. Das Zelt hat standgehalten. :)

5 Kommentare:

  1. Also eins muss ja mal gesagt werden, dein Fliegenschutz sieht echt heiß aus...;-)
    Steht dir...könntest du auch hier in Deutschland öfter tragen..:-P

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  2. ja ist der auch :). ich führe die in Deutschland ein...

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  3. Da hast Du ja wirklich Pech gehabt. Monkey Mia wirbt damit, dass zu 99,6 % Delfine zu den Fütterungszeiten kommen. Ich denke Du hattest trotzdem abwechslungsreiche Stunden, was auch die tollten Fotos beweisen. Mir gefällt besonders Nolli hängt über dem Abgrund und Nolli lernt Tai Chi. Hast Du außer Kängurus auch schon andere wild lebende Tiere gesehen? Die Auswahl soll ja groß sein. Zum Wetter noch folgenden Hinweis, in Darwin, Deinem Zielort soll es konstant 31 Grad sein und zu dieser Jahreszeit nicht regnen. Herzliche Grüße aus Novaesiacity bei 16 Grad und immer wieder etwas Regen. Uvo

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  4. Ihr seit rechts gefahren, das geht doch mal gar nicht :P Fehler gefunden :D

    Liebe Grüße

    PS: Sehr geile Bilder!

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  5. Opa und Oma V.18. Mai 2011 um 00:38

    Hallo Oliver mit Martin,
    es ist schon wieder Dienstag, der 17.05. und wir haben neugierig wie wir sind deine schönen Erlebnisse der Woche gelesen, nur rechts fahren darf man nicht. Wir haben 4 Tage den Spreewald unsicher gemacht, natürlich mit dem Bus und in Cottbus im Lindner Hotel gewohnt. Hoffentlich halten Auto und Zelt euch Beide noch lange aus.Bis bald liebe Grüße
    Opa und Oma V.

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