Freitag, 20. Mai 2011

Einmal Mond hin und zurück

18.05.11

Guten Morgen Highway. Oh was steht denn da neben der Zapfsäule? Ein leicht demolierter PKW. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Besitzer des Wagens, ein Australier, stellt sich heraus, dass er in dieser Nacht eine Jungkuh mitgenommen hat und er jetzt schon seit ein paar Stunden auf den Abschleppdienst wartet. Wäre es eine ausgewachsenen Kuh gewesen, wäre wohl nicht nur die Kuh und der Wagen hin gewesen, sondern wohl auch der Fahrer.........
Nach der Feststellung, dass unser Auto auch nach fast 3000km keinen Tropfen Öl verbraucht hat und der Reifendruck unverändert ist, konnte die Reise weitergehen. Das nächste Ziel war Karratha. Der Weg dorthin führte durch ein Minengebiet, sodass sich hier Roadtrain an Roadtrain reiht. Dazwischen Kleinbusse, die zwischen Wohnquartieren und Arbeitsstätten pendeln. Dementsprechend ist in Karratha und Umgebung alles auf die Schwerindustrie ausgerichtet. Der Vorteil für: Ein größerer Ort bedeutet Supermarkt, in denen wir uns mit relativ günstigen Lebensmittel eindecken können. Für heute Abend landet ein Rumpsteak im Einkaufswagen mit Zutaten für frischen Salat. Dazu später mehr. Die Suche nach einem Campingplatz gestaltet sich zwar nicht schwierig, aber dafür müssen wir in den sauren Apfel beißen 39AUD für die Nacht zu bezahlen. Dafür gibt es hier aber auch saubere Sanitäreinrichtungen und eine gut ausgestatte Küche. Der Postkartengleiche Strand, der in unserem Reiseführer beschrieben wird, ist eher eine mittelgroße Enttäuschung und das Wasser lädt auch nicht wirklich zum Schnorcheln ein. Also beschließen wir schon einmal Cossack zu fahren, von wo man aus das Naturphänomen „Staircase to moon“ (Also „Treppe zum Mond“) beobachten können soll. Also finden wir uns mit etwa 30 anderen Menschen an besagter Stelle ein und warten. Im Westen geht die Sonne unter und der Himmel färbt sich orange.
Sonnenuntergang der x-ste

Alle Kameras sind nach Osten gerichtet, wo der Himmel dunkelblau ist und das Meer sich fast bis zum Horizont zurückgezogen hat. Vom Mond keine Spur. Als Uhrzeit im Informationsblatt war 6:14pm angegeben. Inzwischen haben wir 6:30pm und es passiert recht wenig. Das einzige was aktiv ist, sind, was für eine Überraschung, nervige Insekten. Während man, etwas genervt von besagten Tieren, da so rumsteht, geht der Mond am Horizont auf. Er steigt aus dem Meer auf.
Man kann den Effekt schon erahnen.

Und das ziemlich schnell. Von den ersten Strahlen, die zu erkennen waren, bis zu dem Zeitpunkt, als er ganz über dem Horizont „hing“ vergingen nicht einmal 5 Minuten. 

Das Ganze ist nicht ganz einfach zu fotografieren. Entweder Mond zu hell, oder Treppen zu dunkel.
 Am besten ist eh live

Zwei Dinge fallen direkt auf. Erstens ist er orange und zweitens ziemlich groß. Und dann ist da ja noch der Effekt, der nur bei Niedrigwasser auftritt. Der Meeresboden reflektiert das Mondlicht, sodass es so aussieht als würden tatsächlich Treppen zum Mond führen. Während er Mond weiter aufsteigt werden eine Ganze Menge Fotos geschossen. 

Kippt leider. Das Stativ hing aber auch an einem Hinweisschild und war nicht ganz einfach auszurichten....

Nach etwas 20 Minuten ist das Spektakel vorbei und wir machen uns auf zurück zum Campingplatz. Dort gibt es dann besagtes Rumpsteak mit Salat. Glücklicherweise hatten wir sowohl Handyempfang, als auch Empfang mit dem Internetstick, sodass unsere Blogs vervollständigt wurden.





Auf Grund vieler Telefongespräche wurde die Nacht etwas kürzer und morgendliche Ritual vollzog sich etwas gemächlicher. Die Frist, den Campingplatz um 10 Uhr zu verlassen, hielten wir heute auf die Minute ein und so konnten wir die Fahrt nach Port Hedland starten.
Auf dem Weg nach Port Hedland....

...machten wir....

...nicht nur ein paar lustige Fotos, ....

....sondern auch die 3000km voll.

Diese „Stadt“ besteht eigentlich lediglich aus einem großen Hafen in dem die Güter, die in den Mienen rund herum abgebaut werden auf riesige Schiffe verladen werden.
Für die, die noch nicht in Australien waren. Das ist ein Schiff :)

 
Diese liegen unter anderem auch vor der Küste vor Anker und sind am Horizont zu erkennen. Aber just-in-time, wie im Erdkundeunterricht mal gelernt, läuft das auf jeden Fall nicht ab, wenn mehrere Dutzend Ozeandampfer vor der Küste warten. Naja sie werden schon wissen was sie tun. 
rein oder raus?

Auf dem Weg nach Süd-Ost-Asiem

Am Horizont

Als wir Port Hedland wenig später wieder verlassen, denn da gibt es einfach nichts, können wir noch einen ziemlich langen Zug bestaunen, bei dem es Lokomotiven nicht nur am Anfang des Zuges gibt sondern auch in der Mitte. Ob das jetzt der längste Zug der Welt war, damit wirbt Port Hedland nämlich, weiß ich nicht, aber er war auf jeden Fall schon ziemlich lang.
Ein Teil des ziemlich langen Zuges....

Um noch ein paar Kilometer gut zu machen, geht es wieder zurück auf Highway 1 Richtung Broom. Auf einem kleinen Campingground gibt es dann bei einer Stulle Brot noch den restlichen Salat von gestern, bevor die nächsten fast 200km in Angriff genommen werden.
Buffet aufm Autodach
 Fast zwei Stunden später erreichen wir unseren Schlafplatz für Nacht. Abendessen heute: Nudeln mit Hackfleisch.

5 Kommentare:

  1. Novaesialisa und Wibamanni22. Mai 2011 um 07:19

    Ja lieber Olli, wir müssen dich enttäuschen, der Blick auf dein Steak hat uns nicht neidig gemacht, denn unser Nachbar hat heute seinen neuen Superturbogrill eingeweiht und uns mindestens ein ebenso tolles Schnitzel kredenzt, nur die Mondtreppen gabs leider nicht dazu, dafür aber Eier-,Nudel- und Kartoffelsalat, sowie Tiramisu :-)
    Leider können wir nicht erkennen, wer oder was da bei dem Vogel rein oder raus will, aber vielleicht ist das auch besser so.
    Derweil du warscheinlich auf deiner Luma schon in süßen Träumen schlummerst, wissen wir definitiv, daß wir jetzt ins Bett rein wollen und Morgenfrüh wieder raus.
    Deshalb, ade nun zur guten Nacht, der Mond am hohen Himmel wacht.....und sendet Grüsse von der....

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  2. Opa und Oma V.22. Mai 2011 um 23:54

    Hallo Oliver mit Martin,
    heute am Sonntag ist wieder "Oli goes Down Under" angesagt, es ist einfach herrlich deine Kommentare zu lesen und die tollen Fotos zu bestaunen, da ist der Mond mit Treppe ein wirkliches Hightlight. Opa hat im Atlas (alles sehr klein geschrieben) Port Hedland gefunden, da wissen wir jetzt auch genau wieviel Westküste ihr schon abgefahren habt. Solche langen Schiffe und Züge sind uns bis jetzt noch nicht begegnet, wir glauben unser Hafen ist auch ein wenig zu klein. Bleibt weiter heiter und fidel und vor allem gesund. Liebe Grüße bis zum nächsten mal. Opa und Oma V.

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  3. Hallo Oliver, auch ich bin nicht neidiiisch auf das große Stück Fleisch, denn bei uns gab es heute leckeren Muttertagskuchen (Friesische Streuseltorte.) Aus familientechnischen Feiergründen mit 14 Tagen Verspätung. Deine Fotogalerie ist wirklich umfangreich von Technik bis Natur. Mit wievielen Stundenkilometern seid Ihr auf dem Weg nach Port Hedland unterwegs ???? Bei einem solchen langen Anhänger!!!!! Bekommt der Martin da überhaupt seinen Flieger?
    Herzliche Grüße aus Novaesiacity.
    Uvo und der Rest

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  4. Hallo Brugerherzi,

    ich bin auch nicht neidisch auf euer Essen, sondern mehr begeistert von dem was ihr (oder Martin?)in der Wildnis so zubereitet. Bin gespannt ob das so bleibt, wenn du erstmal wieder alleine unterwegs bist :D
    Dank der Bilder kann ich mir jetzt deine telefonische Beschreibung der "Treppen" auch bildlich vorstellen. :) Beeindruckend. In meiner Klasse hasst du inzwischen einige Neider, die mir beim lesen des Blogs in der Pause im EDV-Raum über die Schulter geguckt haben.

    Viele liebe Grüße
    von deiner Lieblingsschwester;)

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  5. auweia, ich bitte die vielen Tippfehler zu entschuldigen ;)

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