Freitag, 27. Mai 2011

Von Grenzübertritten und neuen Kühlerfiguren

24.05

Nachdem wir festgestellt hatten, dass uns kein Feuer überrannt hatte ging es weiter nach Kununurra.

Mal ein Sonnenaufgang so kurz vor 6

Auf dem Weg dorthin standen immer mal wieder Büsche in Flammen oder Grad loderte vor sich hin. Zwischendurch wechselten sich verkohlte Böden mit grünen Gräsern ab. 



Zwischendurch ging es dann auch mal wieder geradeaus :)


In Kununurra begaben wir uns, wie immer ins Visitor Center, um dort Infos einzuholen, was man machen kann. Dort empfahl man uns den nahgelegenen Nationalpark. Dort soll man von Klippen einen guten Überblick über die Umgebung haben. Vom Parkplatz aus waren es drei Fußminuten zum Beginn des Rundweges, der aber wie zu sehen geschlossen war. 


Da aber in den letzten Tage wir schon ziemlich viele Dinge, die wir gern gesehen hätten entweder nur mit einem 4WD zu erkunden waren oder gar ganz geschlossen, entschlossen wir uns trotzdem den Rundweg zu gehen. Beim Aufstieg begegneten wir einem Asiaten, der uns erzählte, dass der Weg schon länger geschlossen sei, weil die Gitter nicht mehr hundertprozentig fest seien. Er selbst sitze aber öfters hier oben, da man dort seine Ruhe habe.

Und die hat man dort auch. Nach der kurzen Tour besuchten wir noch den örtlichen Coles, um unsere Vorräte wieder aufzufrischen, tankten und fuhren weiter.

Immernoch entlang des Highway 1 der aber nun den Beinahmen Victoria Highway trägt, machten wir noch einen kleinen Umweg zum Ord River Dam; einem Stausee. Zurück auf dem Highway war war es nur ein Katzensprung zur Grenze die Western Australia (WA) und das Northern Territory (NT) trennt. Allerdings ist es nicht so als fährt man in Deutschland von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz. Zum einen gibt es eine Grenzkontrolle wenn man von NT nach WA fährt. Zum anderen darf man keine Früchte oder Obst nach WA einführen, um die Ausbreitung von Fruchtfliegen und einer bestimmten Froschart zu verhindern. 

kleiner Roadtrain auf dem Weg zur Kontrolle






Von WA nach NT gibt es allerdings keine Kontrolle. Dafür werden einem Schlagartig 90 Minuten seines Lebens geklaut. Denn mit Überfahren der Grenze wechselt man auch von der Western Australia Standard Time UTC + 8h (MESZ + 6h) in die Australian Central Standard Time UTC + 9:30h (MESZ 7:30h). Also wird aus 16 Uhr, 17.30 Uhr ohne das man irgendetwas gemacht hat. 

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass das Tempolimit immer noch bei 110km/h liegt, aber nur, wenn nichts anderes angegeben ist. Ab der Grenze waren 130km/h erlaubt. Bis zu unserem Schlafplatz mussten wir dann noch etwa 160km durch den neune Bundesstaat fahren. Irgendwo auf dieser Stecke sprang dann der Tageskilometerzähler zum fünten mal von 999,9km auf 000,0 um. Und das in 15 Tagen. Kein schlechter Schnitt wie ich finde. Während wir also so die ersten Kilometer im Northern Territory abreißen, beginnt die Dämmerung so langsam und bis zum Campingplatz sind es weniger als 20km. Ich fahre inzwischen keine 120 mehr sondern so um die 80km/h. Martin bricht das Schweigen und fragt so in den Raum, ob es hier eigentlich auch Kängurus gibt, da die Landschaft ja schon etwas hügeliger sei. Seine Worte waren noch nicht ganz verklungen, da springt etwa 15m vor unserem Auto ein besagtes etwa 1,20m großes Tier aus dem Gebüsch auf die Straße. Vollbremsung, dumpfer Knall. Ein Blick in den Rückspiegel lässt dichten Qualm erkennen. Zu diesem Zeitpunkt sind ein paar Dinge klar. Ja, hier gibt es Kängurus. Die neuen Bremsen vorne funktionieren und unser Auto hat definitiv kein ABS. Ich stelle den Wagen am Fahrbahnrand ab und  wir schauen, ob irgendwelche Schäden zu erkenne sind. Bis auf geschmolzenen Gummi an den Reifen, sind keine Schäden unsererseits zu beklagen. Was mit dem Känguru ist, darüber kann ich nur spekulieren. Es wird wohl mehr oder weniger schwer verletzt im Unterholz verschwunden sein. Wir steigen wieder ins Auto und kriechen mit 50km/h über den Highway. Noch einen Treffer heute brauche ich nicht. Keine zwei Kilometer weiter können wir schon im Scheinwerferkegel erkenne, dass ein Jungkänguru auf der Straße sitzt. Wir rollen langsam auf das Tier zu, bis es sich schließlich freiwillig dazu entschließt die Bahn zu räumen. Kurze Zeit später muss dann noch eine Schlange dran glaube, die versuchte zur falschen Zeit am falschen Ort den Highway zu überqueren.
Am Campingplatz erzählt uns die Dame an der Rezeption, dass im Fluss, der direkt am Platz vorbei fließt Süßwasserkrokodile (Freshies) leben und dass sie um 17 Uhr gefüttert werden. Die Frage, ob wir uns sorgen darüber machen müssen, dass am nächsten Morgen nur einer die Reise fortführen muss, verneint sie, denn Freshies sind eher friedliche Tiere. Sehr beruhigend. Zum Abendessen gibt es von dem ganzen Hühnchen, dass wir gekauft haben, die Hühnchenbrust und die Flügel mit Nudeln.

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