Freitag, 3. Juni 2011

Die ersten Tage in Darwin

Wir konnten es einfach nicht lassen. Kaum in Darwin angekommen, entschieden wir uns erst einmal auf einem Campingplatz zu schlafen. Das ist billiger, auch wenn es mit 16AUD pro Person recht teuer war. Also noch zwei Nächte auf zwei Isomatten schlafen. Martin liegt derweil auf seiner mehrfach getapten Luftmatratze. Beides eher suboptimal. Wir beschließen unser Auto Verkaufsfit zu machen und suchen die nächste Waschanlage auf. In mehreren Boxen kann man sein Auto mit Hochdruckreiniger selber waschen, in einer weiteren wird das Auto automatisch sauber gemacht, ohne Berührung, wodurch es keine Kratzer geben soll. Versucht einmal einen Topf, in dem so richtig schön was angebrannt ist, unter fließend Wasser unter zu Hilfe nahme von Spüli ohne Berührung sauber zu bekommen. Ungefähr so wie der Topf dann aussieht, so sah unser Auto aus. Dreckig. Mit dem Staubsauger, der gaaaaaanz viele 1-Dollar-Münzen geschluckt hat, ging es dann an die Innenreinigung. Danach Fotos machen. Fahrzeugdetails raus suchen, Fotos hochladen, und Anzeige online stellen.
Anschließend statten wir auch der Innenstadt einen Besuch ab. Vorbei an einer Bar, wo anscheinend eine Miss-Wahl läuft, da lauter leicht bekleidetet Frauen auf einer Bühne auf und ab laufen, geht es zur Bibliothek, wo es angeblich freies W-lan geben soll. Aber wir sind ja hier nicht mehr in Perth, wo es W-lan die ganze Nacht gibt, sondern in Darwin und deshalb hält sich das W-lan an die Öffnungszeiten der Bibliothek. Aber wir sind ja beide in Besitz eines Surfsticks und deshlab kann trotzdem gesurft und geskypt werden. Von telefonieren ganz zu schweigen. Zum Abendessen gönnten wir uns ein Menü bei McDonalds. (Stelle gerade fest, dass ich dies schonmal gepostet habe, aber ich lasse es trotzdem drin :))
Meine Flip-Flops aus Deutschland sind leider inzwischen hinüber.

Am Montag ging es wieder in die Innenstadt. Zu aller erst statten wir dem Post Office in Darwin einen Besuch ab, um unsere Post dort abzuholen. Denn wir wussten noch gar nicht, ob der Autokauf in Perth reibungslos geklappt hat und ob die Registrierung um ein halbes Jahr verlängert worden ist. Auf meinen Namen waren schon einmal keine Briefe hinterlegt. Spannung machte sich breit. Auf Martins Namen gab er uns dann schließlich drei Briefe. Zwei stammten von seiner Bank und einer vom Department of Transport in Queensland. Der Besitzerwechsel hatte nicht geklappt, da wir uns mit drei verschieden original Papieren identifizieren müssen. Alles sehr kompliziert. Bei einem Anruf bei besagtem Department stellte sich dann schließlich heraus, dass unsere Verkäufer, immer noch die Besitzer sind. Sehr kompliziert das Ganze. Nach dieser Feststellung fuhren wir zum nahegelegenem Transportdepartment vom Northern Territory. Dort wurde der Wagen kurz durchgecheckt und für verkehrstauglich gehalten. Er kann also eine neue Registrierung hier im NT bekommen. Jetzt müssen nur noch Käufer her. Ein Nepalese, der hier vor kurzem hingezogen ist, schaute sich den Wagen und wollte sich melden. Für unser Auto wollen wir gerne 4500AUD haben. Den Rest des Tages liefen wir durch die City, parkten unser Auto auf dem Woolworthsparkplatz ein paar mal um, da man dort nur für 2 Stunden parken, darf und die Australier sehr strikt sind, was das an geht.
Einkaufsstraße bei Dämmerung

Es ist Dienstag und wir hatten schon am Vortag beschlossen unsere Campingzeit nun zu beenden und in ein Hostel umzuziehen. Die Hostels hier sind allerdings teurer als in Perth und so fanden wir etwa 5 Gehminuten von der City entfernt ein Hostel, mit halbwegs humanen Preisen. Martin checkte in ein 8-Bett-Zimmer ein, ich in ein 4-Bett-Zimmer, da sie keine zwei Betten mehr in einem Raum frei hatten. Mein Raum stellte sich aber als 2-Bett-Zimmer, was ich gerne annahm :). Eigentlich passierte heute nicht mehr viel. Ich hatte auch die letzte Nacht auf meiner Isomatte ziemlich schlecht geschlafen und war dementsprechend den ganzen Tag ziemlich müde. Zum Abendessen machte ich Wasserspatzen (Rezept vom Mama, vielen Dank an dieser Stelle nochmal). Ohne elektrischen Mixer gestaltet sich das anrühren des Teiges aber etwas schwierig. Das Ergebnis konnte sich aber durchaus sehen lassen. Klar wenn Mama es macht, schmeckt es besser, aber immerhin Die Nacht sollte auch nicht sehr lang werden, da Martin um 6:20 mit dem Flieger nach Cairns weiterreiste und ich ihn um 4 Uhr zum Flughafen brachte. Auf dem Rückweg hielt ich noch an zwei Tankstellen und fragt, ob zufälligerweise ein Job frei sei. Aber leider war dies nicht der Fall. So lag ich dann um 5 Uhr wieder im Bett und versuchte noch eine Runde zu schlafen.
Was ein "Luxus"

Es ist ja inzwischen Mittwochmorgen und ich entschied mich in Hostel gegenüber einzuziehen, da es dort noch ein wenig günstiger ist und die Nacht „nur“ 26AUD kostet. Einen Parkplatz hat das Hostel ebenso. In meinem 4-Bett-Zimmer liegen noch zwei andere Deutsche. Ich setzte mich nach dem Frühstück an meinen Lebenslauf, den ich am Vortag bereits begonnen hatte und vervollständige ihn, gehe in den nächsten Copyshop und lasse ihn für teure 35ct pro Seite ausdrucken. Gut ausgerüstet, klappere ich viele Tankstellen, Restaurant und Hotels ab und hinterlasse meine Lebensläufe. Meinen letzen versuche ich auf einer Baustelle los zu werden. Der Chef fragt mich, ob das mein letztes CV (Curriculum Vitae = Lebenslauf) sei. Ich bejahe und er kopierte mir ihn zehnmal und behielt eine Kopie für sich. Gegen Nachmittag gab es dann die Reste von gestern. Dann wollte sich noch ein anderer Mensch sich unser Auto angucken, der aber nicht erschienen ist und von dem wir seitdem nichts mehr gehört haben. Martins Gepäck brauchte übrigens fast 48 Stunden länger als er nach Cairns.....
Die Bibliothek

Donnerstagvormittag machte ich mich wieder auf Jobsuche. Diesmal Richtung Flughafen und entlang des Stuart Highway, aber auch dort wurde ich nicht fündig. Den Nachmittag verbrachte ich mit Dominic aus Hamburg, der bevor er nach Australien kam ein halbes Jahr in Indien herrumreiste und mir allerhand interessante Geschichten erzählte. Da wir schon am Morgen beschlossen hatten abends zusammen zu kochen, kauften wir alle Zutaten für Kängurufrikadellen mit Reis und Möhren ein. Dem Nepalesen, dem ich mittags zu dem von ihm vorgeschlagenen Preis anbot, meldete sich erst Stunden später und teilte mit, dass er ein anderes Auto gekauft habe.......................

4 Kommentare:

  1. Hey Olli,

    sei nicht traurig mein kleiner Neffe. ;-)
    Es wird die Sonne auch wieder scheinen, Du Arbeit finden, das Auto zu einem guten Preis verkauft werden, das Essen jeden Tag besser gelingen, die Unterkünfte bezahlbar werden, Urlaub + Erholung erlebbar werden ........
    Es braucht halt manchmal alles ein wenig Zeit, aber die Zeit wird kommen. Vielleicht schon morgen ! :-)
    Die ersten Kontakte zu anderen Backpacker sind geknüpft und somit kann die Neuorientierung beginnen. Ich bin mir sicher Du wirst die neuen Herausforderungen meistern. Der erste Teil Deines Abenteuers ist ja schon gut gelaufen.
    Also, Kopf hoch !!!!
    Wir möchten ja schliesslich noch die nächsten 8 Monate oder auch Jahre weitere spannende, interessante und fesselnde Berichte aus dem schönen Australien von Dir lesen. :-)
    Viel Erfolg und alles Gute aus dem fernen Selikum wünscht Dir der dolle Onkel.

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  2. Hallo Oliver,
    hier kommt ein Kommentar der auf den ersten Blick nicht wirklich Sinn macht. Aber manchmal muss man einfach auch unnützes von sich geben um andere Mitleser auf den neusten Stand zubringen. Wie ich zum Bespiel aus sicherer Quelle erfahren habe, möchte Nolli gerne "wwoofen".
    Hey, watt is datt denn?
    Schonmal gehört?
    Hat auf jeden Fall nichts mit tanzen oder ähnlichem zu tun.
    Hierbei handelt es sich um ein neues Wort aus der Szenesprache (laut Duden)
    Die Übersetzung: Willing Worker On Organic Farms
    So jetzt alles klar, Nolli möchte auf einer Farm arbeiten um seinen Englisch zu verbessern und Land und Leute noch besser kennen zu lernen. Was zu essen und einen Platz zum schlafen bekommt man beim wwoofen auch. Also wenn Oliver demnächst vom wwoofen schreibt, wisst Ihr alle Bescheid. An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an alle Mitleser und selbstverständlich auch an den Rucksacktouristen aus Novaesia von Uvo

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  3. Hallo Nolli!

    Du hast eine tolle Seite geschaffen, die uns daheimgebliebenen fast Life und in Farbe an Deinem Abenteuer OGDU beteiligen. Bisher habe ich Deine Geschichten mit Vergnügen gelesen und Dank der vielen Fotos einen Teil der Welt mit Deinen Augen sehen können. Und als Sahnehäubchen obendrauf: die launigen, kurzweiligen, zum schmunzeln einladenden Kommentare. Aber dafür kannst Du ja nichts.

    Heute habe ich in Sachen Opa V. (mehr wird nicht verraten, der „Feind“ liest mit) Deine Mutter besucht. Dank perfektem Timing konnte ich dort die neuesten Neuigkeiten telefonisch von Dir direkt erfahren. Da wird das Kompetenzzentrum Wöllihausen sicher magnumpferminzeisgrün vor Neid.

    Ich wünsche Dir
    a) ein relaxtes Wochenende
    b) dass Du nächste Woche erfolgreich mit Autoverkauf und Jobsuche durchstartest
    c) dass Dir die Erfahrungen des Voyageurs erspart bleiben

    Halt die Ohren steif

    Liebe Grüße vom Bruder der Tante die …

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  4. Opa und Oma V.5. Juni 2011 um 23:01

    Hallo Oliver,
    die Woche ist schon wieder um und wieder mal Sonntag, also Schreibtag und Bildungstag, das heißt, dass wir wieder alles gelesen haben was dir in der letzten Woche so wiederfahren ist. Jetzt sind wir wieder auf dem neuesten Stand. Leider hat es ja mit der Jobsuche noch nicht so ganz geklappt, aber es gibt die Devise: kommt Zeit, kommt Rat, darauf mußt du dich einstellen. Wir finden es gut, dass du auch immer wieder nette Leute triffst, mit denen du dich austauschen kannst und für Zeitvertreib sorgen. Vor allem bleib gesund und munter und sei herzlich gegrüßt von Opa uns Oma V.

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